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Technik- und Umweltsoziologe Ortwin
Renn, und dies in einer Zeit, in der auch die familiaren Bindungen oft schwacher wurden: „Da stellen sich viele immer drangender die Frage: Wo komme ich eigentlich her? Wo gehore ich hin?“ So werde Geschichte interessant, vor allem jene vor der eigenen Haustur. Doch wie lange ist ein Original noch ein Original? Was ist mit Gebauden, die nicht einmal mehr an ihrem Ursprungs - platz rekonstruiert wurden, wie das Leibnizhaus in Hannover? Und mit jenen Gebilden wie der 2007 in Braunschweig rekonstruierten klassizistischen Schlossfassade, hinter der sich eine glitzernde Ladengalerie auftut? Da sollten puristische Kritiker auch einen Blick auf die benachbarte Kaufhausfassade der sechziger Jahre wagen, eine Riesen-Waffel, die ihr Innenleben nicht weniger kaschiert als die Schlossfassade, nur eben viel scheu?licher aussieht. „In einem demokratischen Staat hat die Burgerschaft das Recht, die Gestaltung des offentlichen Raums zu bestimmen“, meint der Munchner Architekturhistoriker Winfried Nerdinger, „ob einem das nun im Einzelfall gefallt oder nicht.“ Enorm beflugelt hat alle Liebhaber historischer Baukunst der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Dieses Vorhaben war zunachst ebenfalls umstritten. Das protestantische Gotteshaus, ein Stadt-, kein Staats- und Herrschaftssymbol, konne nur eine Attrappe darstellen, sei ein Phantom oder Teil eines Disneyland, atzten Kritiker. Doch getragen von einer breitgefacherten Burgerbewegung, war die Realisierung nicht aufzuhalten. Kaum jemand mag heute mehr an der Sinnhaftigkeit zweifeln. Ein wenig anders verhalt es sich bei der Rekonstruktion barocker Gebaude am Dresdner Neumarkt, einem vor 65 Jahren komplett zerstorten Areal. „Wir durfen nicht die Rentner bedienen, die noch mal ihre Vergangenheit sehen wollen“, polemisierte der geburtige Dresdner Architekt Peter Kulka, als erste Plane diskutiert wurden. Durchsetzen konnte er sich nicht. „Die Dresdner haben erstaunlich hartnackig an der Vorstellung festgehalten, dass ihre Stadt schon ist – auch als sie es nicht war“, so Dirk Syndram, Direktor des Grunen Gewolbes. Das erklart die Vehemenz, mit der sich viele Bewohner
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Снова светит солнце, снова светится душа, и пасмурно не будет больше никогда!!! |