Die Grundzuge der Pflege. Pflegebedurftigkeit. Diese Leistungen stehen jedem zu.

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Als 1995 die Pflegeversicherung eingefuhrt wurde, waren viele skeptisch. Doch die Pflegekasse wurde schnell zur wichtigen Absicherung. Umso wichtiger ist es, die Deteils zu kennen, um alle Vorteile nutzen zu konnen. Niemand wei?, was mit uns geschiet, wenn wir alter werden. Niemand wunscht sich, dass man Hilfe oder Pflege benotigt. Doch die Warheit sieht oft anders aus: Millionen Frauen und Manner pflegen heute Vater oder Mutter, den Partner oder andere Verwandte. Und die Zahl derer, die so fur ihre Liebsten sorgen, wird weiter zunehmen. Pflege wird zum wichtigsten Thema der Zukunft. Welche Leistungen Pflegebedurftige und Angehorige bekommen, hangt von der Schwere der Pflegebedurftigkeit ab. Entscheidend dafur ist das Urteil der Pflegekasse. Und darauf sollte man sich gut vorbereiten.

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1. Wie wird im Sozialgesetzbuch XI Pflegebedurftigkeit definiert? In der sozialen Pflegeversicheung geltendie als pflegebedurftig, die "wegen einer korperlichen, geistigen oder seelischen Erkrankung oder Behinderung fur die gewohnlichen und regelma?ig wiederkehrenden Verrichtungenim Alltag fur langere Zeit oder auf dauer in erheblichen Ma?e Unterstutzung benotigen." So steht es im Sozialgesetzbuch. Wer das erfullt, hat ein Anrecht auf Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung.

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2. Gilt dies auch fur die private Pflegeversicherung? Im Prinzip ja. Insgesammt gibt es kaum Unterschiede zwischen der sozialen und der entsprechenden privaten Pflegeversicherung.

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3. Hat man sofort Anspruch auf Leistungen? Muss man warten? Wie bei der gesetzlichen Rentenversicherung muss man bei der Pflegeversicherung eine bestimmte Vorversicherungszeit erfullen. Das hei?t: Anspruch besteht nur dann, wenn innerhalb einer Zehn-Jahres-Frist vor dem Antrag auf Pflegeleistungen mindestens zwei Jahre anrechnungsfahige Zeiten erfullt sind.

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4. Was wird fur die Vorversicherungszeit genau angerechnet? Dazu gehoren alle Zeiten der Mitgliedschaft oder der Familienversicherung in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Auch wer Arbeitslosengeld erhalt, ist pflichtversichert.

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5. Mussen pflegebedurftige Kinder auch eine Vorzeit erfullen? Nein. Fur versicherte Kinder, die von Geburt oder in einem fruhen Kindesalter pflegebedurftig sind oder werden, gilt die Vorversicherungszeit als erfullt, wenn wenigstens ein Elternteil die Vorraussetzungen erfullt.

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6. Haben alle Anspruch auf die gleichen Leistungen? Nein. Das wird oft ubersehen. Ma?gebend dafur, welche Leistungen der Pflegebedurftige erhalt, ist der "Grad der Hilfebedurftigkeit". Dieser wird in verschiedenen Pflegestufen erfasst. Dabei gilt generell: Je mehr Hilfe ein Pflegebedurftiger benotigt, umso hoher sind die Leistungen der Pflegeversicherung.

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7. Wie viele Pflegestufen gibt es in der Pflegeversicherung? Ursprunglich gab es in der Pflegeversicherung drei Pflegestufen. Das kennen inzwischen die allermeisten. Da es aber auch eine sogenannte Pflegestufe 0 gibt, deren Leistungen erst in der Pflegereform 2008 erweitert wurden, sind es in Wirklichkeit vier Pflegestufen.

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8. Wie wird der Grad der Hilfebedurftigkeit geordnet? Bei der neuen Pflegestufe 0 spricht man von einer insgesamt eingeschrankten Alltagskompetenz. Bei den traditionellen Pflegestufen gelten diese Begriffe: Pflegestufe I bedeutet, dass ein Pflegebedurftiger "erheblich pflegebedurftig" ist. Pflegestufe II bezeichnet alle "Schwerpflegebedurftigen" und Pflegestufe III schlie?lich steht fur alle "Schwerstpflegebedurftigen".

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9. Wie wird jemand in eine Pflegestufe eingruppiert? Ausschlaggebend ist, welche Hilfe der Betroffene im Alltag konkret benotigt. Dabei wird eingeschatzt, fur welche taglichen Verrichtungen Hilfebedarf besteht und wie hoch der Zeitaufwand tatsachlich ist, der fur diese Verrichtungen benotigt wird.