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#1
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POESIE.
POESIE.
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#2
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Zwischen Tieren sind wir jetzt schon Fremde
* Zwischen Grasern, zwischen Baumen auch. * Fremd ist uns der Erdgeruch der Moose. * Uns verwirrt der Wind. Des Regens Hauch. * Unsre Liebe ist zu Hause in Stadten. * Ihre Landschaft la?t uns sorglos sein. * Zwischen ihren Larmen und Geruchen * fuhlen wir uns sicher. Und allein.
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Эх! Весна... ! Сквозь юбки пробиваются первые коленки... |
#3
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Вот несколько стихотворений Анны Ахматовой.
Hei? und schwul der Winde Wogen, meine Hande sind verbrannt, uber mir der Himmelsbogen ist dem blauen Glas verwandt; trocken duften Immortellen in dem aufgelosten Haar. Auf den rauhen Tannenstammen zieht dahin die Kaferschar. Leicht erscheint mir nun das Leben, silbern geht der Teich zur Ruh ... In der Hangematte Schweben - wen tragt mir der Traum wohl zu? 1910 Ubersetzt von Kay Borowsky |
#4
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Herbstliches Lied
Wieder kommst du mir, o Herbst, mein Freund! (Annenski) Mag wer da will nach dem Suden ausfliegen Und sich dort niederlassen zur Kur - Dieses Jahr will ich dem Herbst mich fugen, Der im Norden zieht seine Spur. Mit mir trag ich ein Bild, das mir teuer: Letzte Begegnung, die schnitt in mein Herz. Kuhl und rein, schwerelos ist das Feuer Meines Sieges uber den Schmerz. |
#5
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Lebst du noch? Gingst du von hinnen?
Find' ich dich noch in der Welt? Oder mu? ich abends sinnen, ob der Tod dich schon gefallt? Dir nur gilt mein schlaflos Wachen, dir nur mein Gebet im Harm, du nur kannst sie neu entfachen, meiner Verse wei?en Schwarm. Keiner, der mich je so schmerzte, keiner, der so tief vertraut, auch nicht der, der lang mich herzte, dann mich nie mehr angeschaut. 1915 Ubersetzt von Kay Borowsky |
#6
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1960.
Erwarte nachts ich sehnend ihr Erscheinen. Dunkt mir, das Leben hangt an dunnem Band. Ruhm, Jugend, Freiheit wollen nichtig scheinen Vorm lieben Gast, der die Schalmei umspannt. Nun tritt sie ein. Sie la?t den Schleier gleiten Und richtet prufend ihren Blick auf mich. Ich frag: "Warst du es, die der Holle Seiten Diktierte Dante"? Sie erwidert: "Ich". |
#7
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Gedichte sind gemalte Fensterscheiben
Gedichte sind gemalte Fensterscheiben! Sieht man vom Markt in die Kirche hinein, Da ist alles dunkel und duster; Und so siehts auch der Herr Philister. Der mag denn wohl verdrie?lich sein Und lebenslang verdrie?lich bleiben. Kommt aber nur einmal herein! Begru?t die heilige Kapelle; Da ists auf einmal farbig helle, Geschicht und Zierat glanzt in Schnelle, Bedeutend wirkt ein edler Schein, Dies wird euch Kindern Gottes taugen, Erbaut euch und ergetzt die Augen! Johann Wolfgang von Goethe |
#8
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Ostern
Es war daheim auf unserm Meeresdeich; ich lie? den Blick am Horizonte gleiten, zu mir heruber scholl verhei?ungsreich mit vollem Klang das Osterglockenlauten. Wie brennend Silber funkelte das Meer, die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel, die Mowen schossen blendend hin und her, eintauchend in die Flut der wei?en Flugel. Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand war sammetgrun die Wiese aufgegangen; der Fruhling zog prophetisch uber Land, die Lerchen jauchzen, und die Knospen sprangen. Enfesselt ist die urgewalt'ge Kraft, die Erde quillt, die jungen Safte tropfen, und alles treibt, und alles webt und schafft, des Lebens vollste Pulse hor ich klopfen. Theodor Storm |
#9
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Der Brief, den du geschieben,
Der macht mich gar nicht bang! Du willst mich nicht mehr lieben, Aber dein Brief ist lang... Zwolf Seiten eng und zierlich, Ein kleines Manuskript. Man schreibt nicht so ausfurlich, Wenn man den Abschied gibt. Heinrich Heine
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ACUNAMA MI S TOBOI ODNOI MATATANAMA ! |
#10
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An den Mai
Komm lieber Mai und mache die Baume wieder grun! Und lass mir an dem Bache die kleinen Veilchen bluhn! wie mocht ich doch so gerne ein Blumchen wiedersehn! Ach, lieber Mai wie gerne einmal spazierengehn! Zwar Wintertage haben wohl auch der Freuden viel. Man kann im Schnee eins traben und treibt manche Abendspiel. Baut Hauserchen und Karten, spielt Blindekuh und Pfand. Auch gibts viel Schlittenfahrten ins schone freie Land. Ach, *wenn?s doch erst gelinder und gruner draussen war?! Komm lieber Mai, wir Kinder, wir bitten gar zu sehr. O komm! Und bring vor allem recht viele Veilchen mit! Bring *auch viel *Nachtigallen und schone Kuckucks mit! Autor: Christian Adolf Overbeck |