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#31
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5.
Die Frauen konnten alles machen. Sie flickten, stopften alte Sachen. Damals war kein Weiz zu mahlen Sie essen die Kartoffelschalen. Sie ziehen ihre Kinder gro? Bei Hunger und auch oftmals blo?. Die Hoffnung war noch, irgendwann Kommt doch nach Haus der liebe Mann. Zuruck sind kommen weit nicht alle. Da gab?s schon wieder eine neue Falle. Im Dorf sitzt jetzt der "Kommandant" Und hat ja jeden in der Hand. Endlich war der Stalin tot Die Leute kamen aus der Not. Da war nicht mehr der Butterplan Wir tunken?s Brot jetzt selbst in Rahm. Jetzt kam Nikita in ZKa Er sagt: "Wir beherrschen bald die Zelina" Da hat die "PRAWDA" gleich geschrieben Chruschow fangt an mit Mais und Ruben. Im 64 kam Breschnew dran Mit seinen gro?en Augenbrauen. Jetzt leben Leute ja schon toll Sie haben all die Ambar voll. |
#32
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4.
Gebaut das Haus hat ja mein Vater, Die Heizung war: das Stroh und Platter. Hier konnt man sahen Korn und Weiz, Da gibt’s ein Dorf das "Telman" hei?t. Im Fruhjahr wird gepflugt und g?sat, Im Sommer grunes Heu gemaht. Im Herbst war alles schon geernt Die Kinder in der Schul gelernt. Da fangt der zweite Weltkrieg an Die Leute haben Angst und Bang. Die Manner waren in "Trud-Armee" Ihr Frauen mussten ackern und saen. In Mitte Winter in der Kalt Waren die Frauen auf dem Feld. Sie machen hier den Schneefang Der Tag scheint eine Woche lang. Von Kalte war?s Gesicht ganz wei? Der Spatenstiel war kalt wie Eis. Der Fu? wu?t nix von warmen Schuh Da war keine Red von etwas Ruh. Zur Arbeit ging es nur zu Fu?, Weil damals gabs noch kein Bus. Morgens gehen sie fruh ab Sie mussen doch nach "Pugeltack". |
#33
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3.
Auf dem Platz wo jetzt das Dorf hier steht, Wird bald ja der "Karlag" entstehen. Da mussten sie alle weg sofort, Zu suchen nach einem anderen Ort. Der nachste Ort hei?t jetzt "Norinsk", Gebaut wird hier vor allerdings. Sie bauen Hauser und auch Stra?en, Im Stall stehen Kuhe, sogar auch Ka?en. Auf einmal hei?ts ihr musst hier weg, Euch langer lassen hat kein Zweck. Hier gibt’s ein gro?en Baggersee, Und wir wollen euch auch nicht mehr sehen. Da mussen sie von hier auch fort, Etwas hoher nach dem Nord. Sie suchen Land und finden bald, Ein Platz der ihren wirklich gefallt. Hier ist viel Stepp und auch ein Flu?, Wo damals uberhaupt kein wu?t. Hier schaffen alle wer was kann, Und legen hier ein Dorf jetzt an. Hier gabs "Baracken" glaub ich vier, Die Russen waren vor uns hier. Da wohnen Sumins, Stura und Grinjov, Der Paschke und Kalischnikow. |
#34
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2.
Die Mutter starb mit Hungerschreie, Am nachsten Tag war Schwesters Reihe. Die beiden sind im Schnee begraben, Ihr Leichen holen dann die Raben. Pferde warens nur noch acht, Weil sie fuhren Tag und Nacht. Sie konnten weit und breit nichts sehen, Als nur den Himmel und den Schnee. Die Fuhren kamen von den Wegen, S?war gut die Hilfe kam entgegen. Sie bringen mit Klamotten, Essen, Ja, so was kann man nicht vergessen. Nicht alle kamen an das Ziel, Von der Kalt und Hunger starben viel. Endlich kamen sie dorthie, Es hat gehei?en Kargandie. Ihr erstes Dorf "Altgnadenreich", Spater war es wirklich reich. Auf einmal kam die Obrigkeit, Und sagt: liebe Leut fur euch ist?s Zeit. |
#35
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Eine kleine Familien- und Dorfgeschichte
1. Der Vater schrieb sein letzten Brief, Er muss furs Vaterland in Krieg. Ich wei? und fuhl das ist mein Tod, Und auch ihr alle kommt in Not. Saratow war ein schoner Ort, Auf einmal war der Hunger dort. Sie waren gezwungen den Ort zu lassen, Und auf den lieben Gott verlassen. Da war sehr gro? die Hungersnot, Das war oft schlimmer als der Tod. Da kamen sie zu einem Schlu?, Obwohl es war ein bittres Mu?. Jetzt die Bekannte und Verwandte, Suchen all nach etwas Land. Sie fahren ab bei gro?e Kalte, Der Weg war ihnen unbekannt. War nichts zu rei?en und zu bei?en, Alle Taschen waren leer. Sie waren all schon an verkeisen, Obwohl zu andern war nichts mehr. |
#36
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Миля, в первую очередь хочу Вас тоже поблагодарить за всё то, что Вы нам здесь оставили для чтения. У нас и нашего народа, всё-же, особая история. Интересно, хоть зачастую и больно, узнавать и познавать, что пришлось пережить нашим предкам, которые подарили нам жизнь.
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Чем Вы занимаетесь? Ничем. Просто, живу жизнью, которая льётся на меня дождём. (Рахиль Варнхаген) |
#37
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den Tod entronnen sind meine Eltern-beschimpft,zuruck
gesetzt in Schulen und Beruf.Da riss ich mich los!Die ganze Jugend,dieihre Angste uberwand,sie drangt zuruck zur alten Heimat,koste es,was eswolle!Nur wenigen gelingt es ans Ziel zu kommen-nun bin ichda!Unddanke,danke!Wer bin ich jetzt?Kein fremder Gast,derirgendwannzuruckwill,sondern euer Landsmann,der endlich nun daheimist,und in denKirchenbuchern den Namen seiner Ahnen sucht,die einst desVaterlandesNot gezwungen auszuwandern ! |
#38
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Irmgardt Stoldt,1991. WER BIN ICH ?
Auslandsdeutscher?Volksdeutscher?Ru?landdeutscher? Sowjetdeutscher?DeutschstammigerSowjetburger? Deutschrusse auch-wasnoch?Ach,was denn noch?Doch,doch,janoch:hierAussiedler,da Umsiedler,Emigrant undEinwanderer.Verschleppter Haftlingnoch dazu.AusdemGewahrsam fremdenStaates schli?lichfreigegeben.RussischerBurgerdeutscherZun ge.EinfremderDeutscher.VertriebenerundFluchtling-ausgewiesen,eingewiesen-integriertundangepa?t! |
#39
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Was kann mit der Schonheit der Wolga sich messen?
Die Wolga, die Wolga, die liebe ich sehr. Nie werde ich sie, meine Heimat, vergessen. Sie flie?t durch mein Herz in das Kaspische Meer.
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колдун - корабли |
#40
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Von Stalin ersonnen,Kalinin erlassen,
der August-Ukas ist uns Deutschen bekannt. Wir mussten dich, Wolga, die Heimat, verlassen. Man hat uns entrechtet und schuldlos verbannt. Was kann mit der Schonheit der Wolga sich messen? Die Wolga, die prachtige,liebe ich sehr. Nie werde ich sie, meine Heimat, vergessen. Sie flie?t durch mein Herz in das Kaspische Meer. Der Krieg hat grob unsre Traume vernichtet, vom Gluck in der Zukunft, sie waren recht schlicht. Wir hungerten, fronten wie Sklaven erniedrigt. Das Schicksal war grausam, verschonte uns nicht.
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