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  #11  
Старый 20.02.2011, 00:26
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Ich habe gelesen, dass die Politruki (politische Leiter) von Sowjetunion nach dem Krieg, die Sowjetleute, die in Deutschland als Zwagnsarbeiter waren, oder deutsche Volkseinburgerung schon hatten, oder russische Soldaten - Gefangene, agietiert zuruck nach Russland haben. Viel versprochen haben, dass sie zu ihren Familien zuruck konnen. Aber es kam alles anders. Sie wurden nach Osten transportiert und in Lagern eingesperrt. Genau so wie Maria in der Geschichte.
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  #12  
Старый 21.02.2011, 07:36
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Zwangsarbeit in Wetzlar - Der "Auslander-Einsatz" 1939-1945, Die Auslanderlager 1945-1949
Februar 1945 waren im Altkreis Wetzlar 8.155 auslandische Zwangsarbeiter/innen und Kriegsgefangene als "beschaftigt" gemeldet. Unter ihnen befanden sich 4.314 Russen und Ukrainer, 1.162 Franzosen, 796 Italiener, 620 Belgier, 444 Polen, 314 Niederlander, 159 "Schutzangehorige", 65 Letten, 58 Litauer, 45 "Staatenlose", 28 Rumanen, 16 Esten, 15 Jugoslawen und 63 Personen mit ungeklarter Nationalitat, aber auch einige Ungarn, Kroaten, Turken und Bulgaren.Nach einem internen Vermerk des Wetzlarer Arbeitsamtes vom 15. Februar 1945 konnten sich zu dem Zeitpunkt sogar 9.570 auslandische Zwangsarbeiter/innen und Kriegsgefangenen im Kreis Wetzlar aufgehalten haben.In den Auslanderlagern im Stadtgebiet von Wetzlar hielten sich am 18. Januar 1945 insgesamt 4.577 Personen auf. Daruber hinaus befanden sich noch einige hundert nicht in Lagern untergebrachte Zwangsarbeiter, zahlreiche deutsche Soldaten und eine gro?ere Zahl dienstverpflichteter "Arbeitsmaiden". Es erscheint daher durchaus moglich, dass sich in den letzten Kriegsmonaten fast so viele Zwangsarbeiter/innen, Kriegsgefangene und Fremde in Wetzlar aufhielten, wie Einwohner.Dieses Buch ist eine grundlegende Beschreibung der Geschichte des "Fremdarbeiter-Einsatzes" - wie er in der Bevolkerung genannt wurde - in Wetzlar. Nach einer grundsatzlichen Darstellung der Zwangsarbeit im Deutschen Reich werden hier die Geschehnisse um die Zwangsarbeit in Wetzlar ausfuhrlich behandelt: Vermittlung, Behandlung, die Auslander-Lager, Unterbringung und Verpflegung, Propaganda, Arbeitszeiten, Entlohnung, Ausgang und Urlaub, Krankheit, arztliche Versorgung und Schwangerschaft, Kinder und jugendliche Zwangsarbeiter, Widerstand und Bestrafung, Sexualleben, "Rassenschande", Tod, Wetzlarer zur Zwangsarbeit, Rustungsproduktion und Auslander-Einsatz aus Sicht der Betriebe, was dachten die Burger?, Kriegsgewinne, die Betriebe, Displaced Persons, und vieles mehrTitelbild: Zwangsarbeiter im Stahlwerk der Rochling-Buderus AG in Wetzlar (oben), und bei den optischen Werken Ernst Leitz GmbH, Wetzlar (unten). Die beiden so unterschiedlichen Ansichten durfen jedoch keinen falschen Eindruck erwecken: Die seltenen Farbaufnahmen der Leitz'schen Ostarbeiterlinnen wurden im Fruhsommer und bei sonnigem Wetter in deren Freizeit und mit adretter Kleidung aufgenommen. Die Schwarzwei?fotos bei Rochling hingegen in der kalten Jahreszeit bei ma?igem Licht im Stahlwerk mit zerschlissener Arbeitskleidung und wohl relativ unvorbereitet. Die verschiedenartigen Szenen sind jedoch gut dazu geeignet, die ganze Bandbreite des Zwangsarbeiterdaseins in der Stadt Wetzlar zu verdeutlichen.
Autor/Herausgeber Karsten Porezag, 2002
***********.zeitzeugen-dialog.de/?id=869&literaturdetail=121
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  #13  
Старый 23.02.2011, 04:09
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Zwangsarbeit in Wetzlar - Der "Auslander-Einsatz" 1939-1945, Die Auslanderlager 1945-1949
...
Diejenigen russischen und polnische Zwangsarbeiter, die warend des Krieges in Wetzlarer Firmenlagern gelebt hatten, durften vorerst dort geblieben sein. Andere, die in der Landwirtschaft, in kleinen Gewerbebebriebe oder in Haushalten gearbeitet hatten, sind vermutlich in die freistehenden Wetzlarer Kasernen gesogen, wo es au?er dem amerikanischen Militar zuerst keine besondere Aufsicht gegeben zu haben scheint.
Die Verpflegeng der Auslander wurde nun zu einem Problem. Die Fursorgungabteilung des WetzlarerBeschaffungsamtes schrieb daher am 6. April 1945 an die Militarregirung in Wetzlar:
"Der Wilhelm Zimmermann aus Braunfels ist beauftragt, fur die Vorsorgung der Auslander und der Bevolkerung des Kreises Wetzlar einschlie?lich der Stadt Wetzlar Vieh sicherzustellen und gegebenenfals zu beschlagnahmen.
Die Burgermeister des Kreises haben ihm die notige Hilfeleistung zu gewahren. Es wird gebeten, die Genehmigung hierzu erteilen und Herrn Zimmermann einen Ausweis zum Bereisen des Kreises Wetzlar auszustellen."
Nach den einstigen Westarbeitern wurden jetzt die ehemaligen Ostarbeiter "repatriiert" und in die Sowjetunion zurucktransportiert. Das ging allerdingst ganz anders vor sich, als es die meisten
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  #14  
Старый 23.02.2011, 05:59
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von ihnen erwartet hatten. Was war geschehen?
Schon 1944 hatten die Sowjets von Amerikaner und *Englandern eine zwangsweise Ruckfuhrung "von Millionen ehemaliger Angehorigen der roten Armee, Zivilisten und anderer Handlangern des Feindes" gefordert, "die ihnen nach dem Krieg unweigerlich in die Hande fallen wurden".
Im Winter 1944/45 befanden sich etwa 40.000 Briten und 75.000 Amerikaner in deutscher Gefangenschaft, und die Westalliierten nahmen an, dass ihre Landsleute letztendlich in sowjetisches Gewahrsam geraten wurden. Das macht sie bereit zu einem Abkommen mit Sowjets. Am 10. und 11. Februar 1945 wurde daher im Abkommen von Jalta die zwangsweise Ruckfuhrung aller in Deutschland befindlichen Russen beschlossen. Danach waren sowjetische Staatsburger, die von Alliierten befreit worden waren, "sofort nach ihrer Befreiung von den deutschen Kriegsgefangenen zu trennen" und spater "an bestimmten Orten und in Lagern zusammenzufassen, wohin sich die sowjetischen Repatriierungsvertreter unverzuglich begeben werden".
Die Massenrepatriierung in die Sowjetunion begann schlielich nach Unterzeichnung des Abkommens von Halle am 23. Mai 1945 mit dem "Plan zur uberstellung von durch die Rote Armee und die Alliierten Truppen befreiten ehemaligen Kriegsgefangenen und Zivilisten uber die Zonnengrenzen". Dieses Abkommen war praktisch der Durchfuhrungsvertrag zu Vertrage von Jalta.
In der Tat gab es die Hensoldt AG am 23. Mai 1945 in einer Personalstand-Meldung an die amerikanische Militarregierung in Wetzlar an, dass sich noch 179 auslandische Arbeiter und 227 auslandische Arbeiterinnen im Hensoldt-Lager befanden. Bei diesen Arbeiterinnen durfte es fast ausschlie?lich um Ukrainerinnen - also sowjetische Staatburger - gehandelt haben.
Die neuen Ereignisse hatten sich unter den Millionen befreiten Russen in Deutschland bald *herumgesprochen. Aber noch etwas anderes war schnell bekant geworden: Zwar *hatten sowjettische Regierungsvertreter offentlich erklart, "Das Land der Sowjets vergi?t seine in die deutsche Sklaverei geratenen Bruder nicht und sorgt sich um sie", und "Sie werden zu Hause als Sohne der Heimat Aufnahme finden".
Es gab aber glaubhafte *Berichte von bereits repartriierten Landsleute, wonach die Heimkehrer von den sowjetischen Aufsichtsorganen bedroht, beleidigt und geschlagen worden waren. Hinzu kam, die Eisenbahntransporte wurden - wie schon bei den Deportationen in das Deutsche Reich - uberwiegend mit Viehwaggons durchgefuhrt, und schon in der sowjetischen Sammellagern wurden die Heimkehrer durch Soldaten mit Maschinenpistolen in mehrere Gruppen "grobsortiert": Kriegsgefangene, Zivilisten, Frauen und Kinder. Wieder wurden Familien auseinander gerissen und frisch Vermahlte getrennt. Und zu Hause seien erhebliche Repressalien zu erwarten: Die heimgekehrten Manner wurden gehasst, weil sie in Deutschland uberlebt hatten, warend die eigene Sohne in der Sowjetarmee den Tod gefunden hatten,
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  #15  
Старый 23.02.2011, 09:01
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und beinahe jeder Dritte von ihnen wurde fur Arbeitsbataillone in der Industrie rekrutiert.
Die jungen ehemaligen russischen Zwangsarbeiterinnen wurden sogar zumeist pauschal als Kollaborateuerinnen behandelt. Sie wurden als "Deutschenhuren" bezeichnet und waren zahllosen Ubergreiffen ausgesetzt. Rainer Fischer aus Biskirchen bei Wetzlar wusste in diesem Zusammenhang von einem bemerkenswerten Schicksal zu berichten:
"Im Sommer 1943 war eine junge Ukrainerin zu uns auf den Hof gekommen. Sie hei? Stafka Kowalska, war etwa 24 Jahre alt; Analphabetin und kam aus der Nahe von Sewastopol auf der Krim. Als ich sie das erste Mal sah, war sie normal gekleidet. Sie arbeitete bis zum Kriegsende bei uns, war sehr praktisch veranlagt und arbeitsam. Im Haus hatte sie ihr eigenes Zimmer.
Im Sommer 1945 wzrden alle ehemalige mannlichen und weiblichen Zwangsarbeiter aus Biskirchen von belgischer Mititarpolizei abgeholt. Es hie?, sie kamen wieder in ihre Heimat zuruck. Einige der jungen Zwangarbeiter fluchteten damals in die umliegenden Walder. Ich habe sie nie mehr wieder gesehen.
Obwohl sie es bei uns nicht schlecht gehabt hatten, freute sich "unsere" Stafka sehr auf ihre Heimat und ging gerne mit den Belgiern mit.
Was dann kam, werde ich nie vergessen. Weihnachten 1945 stand sie wieder vor unserer Haustur. Als sie von uns gegangen war, hatte sie ihre guten Kleider angezogen. Jetzt stand sie da zusammen mit noch einer anderen Russin: in Straflingskleidung - eine gestreifte KZ-Jacke wie die Juden in den Lagern, mit einer langen Nummer auf der linken Seite. Dazu eine russische Militar-Mannerhose.
Unsere Mutter lie? sie ein. Stafka fing furchterlich an zu weinen und erzahlte, dass sie in einem russischen Gefangenemlager mehrfach von russischen Soldaten vergewaltigt worden war. Am nachsten Tag musste ich die Hebamme holen. Sie hat dann die Stafka untersucht, und - wie mir unsere Mutter spater erzahte - festgestellt, dass diese an den Brusten und am Geschlechtsteil schwere Verletzungen hatte. Sie wurde medizinisch versorgt und gesundete srater wieder langsam. Ende Mai 1946 kam wieder belgische Militarpolizei und hat die Stafka abgeholt. Sie schrie: "Jetzt machen sie mich tot!" Da haben die Belgier ihre Maschinenpistolen auf sie gerichtet und sie abtransportiert. Wir haben sie nie mehr wieder gesehen."
Schon bald nach Begin der Repatriierungsaktionen war die Zahl der Ruckkehr-Unwilligen unter den Russen dratisch angestiegen. Dennoch konnte sich nur eine geringe Zahl von ihnen der zwangsweise Deportation in ihre Heimat entziehen.
Die Methoden der Repatriierung erinnerten vor allem in der Anfangsphase sehr an die einstigen der deutschen "Anwerbung" sowjetischer Zivilarbeiter.
Lothar Karst aus Wetzlar erinnerte sich dazu 2002:
"Wir wohnten in der Sixt-von Armin-Strasse (heute: Magdalenenhauserweg). Eines Tages - ich meine, es war wohl Ende Mai oder Anfang Juni 1945 - kam ich an den Leitzplatz und war vollig uberrascht: Vom Leitzplatz bis in den Bereich des Langgasser Tores standen
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  #16  
Старый 23.02.2011, 14:55
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(Y) ich lese diese Information mit gro?er Interesse! Man erfahrt uber die Geschichte unseres Volkes immer mehr.
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  #17  
Старый 24.02.2011, 04:51
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in einer endlosen Schlange amerikanische Militar-LKW. Es waren fast ausnahmslos schwere mehrachsige Sattelschepper, wohl so 40 bis 50 Fahrzeuge. Sie standen alle in Fahrrichtung zur Bahnhofstrasse. Ich wurde *beim ehemaligen Leitz?schen Zwangsarbeiterlager auf dem Stadiongelande Zeuge, wie eine Einheit amerikanischer Militarpolizisten - ich meine, sie hei?en damals, Constabulary - die jungen russischen Madchen und Frauen in Gruppen auf die LKW treiben. Es war wirklich ein Treiben: im Laufschritt und unter lauten Rufen, "Dawai! Dawai!".
Eines werde ich dabei nie vergessen, weil es so schrecklich und zugleich symbolisch war: Viele der Jungen Frauen weigerten sich, die Ladeflachen der LKW zu besteigen. Einige von ihnen klammerten sich dabei mit aller Kraft an das eiserne Gelander der "Jakob-Sprenger-Brucke", uber der Lahn, und zwar genau dort, wo der Schriftzug "Jakob Sprenger" in schmiedeeiserner Buchstaben in das Bruckengelander eingearbeitet war. Diese Brucke, die einmal nach dem einstigen NSDAP-Gauleiter benannt worden war, war ihnen jetzt der letzte Rettungsanker vor ihrem drohenden Abtransport.
Genutzt hat es ihnen aber nichts. Die Amerikaner zogen sofort ihre Knuppel und schlugen so lange auf die Madchen ein, bis sie das Gelander losliessen.
Spater habe ich noch oft uber diese Ereignisse nachdenken mussen und mich immer wieder gefragt, warum die jungen Frauen nicht mit den Amerikanern fahren wollten. Sicher scheint mir: Was ich sah; war eine Art Blitzaktion. Bei der Reaktion vieler dieser Zwangsarbeiter war mir bald klar: Wenn die Amerikaner den Abtransport vorher angekundigt hatten, waren wahrscheinlich die meisten der russischen Madchen und Frauen vor dem Abtransport gefluchtet."
Bei der gro?er von US-LKW - auf der Ladeflache eines Sattelschleppers konnten sicher etwa 80 bis 100 Personen transportieren werden - scheint es nicht unmoglich, das die US-Armee an diesem Tag fast alle noch in Wetzlar *befindlichen sowjettische Staatsangehorigen abtranspotierte: Warend sich im Januar 1945 noch 4.320 Russen im Kreis Wetzlar aufhielten, scheinen sich im Juli 1945 in den beiden Wetzlarer UNRRA-Lagern keine Russen mehr aufgehaltet zu haben. * Im Marz 1946 befanden sich jedenfals in den beiden Wetzlarer DP-Camps definitiv keine Russen mehr.
Erlauterung der *Abkurzungen
UNRRA *= United Nations Releif and Rehabilitations Administration
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  #18  
Старый 25.02.2011, 05:54
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Im Spatherbst 1945 durfte etwa 17.000 die Hochstzahl von auslandischen Personen in Wetzlar erreicht worden sein: In beiden Wetzlarer DP-Lagern befanden sich im September 1945 zusammen etwa 14.000 Personen, zumeist Polen. Au?erdem wurde vermutet, dass sich noch ca. 2.ooo Personen - ebenfals hauptsachlich Polen - au?erhalb der Lager im Kreis Wetzlar aufhielten. Erstmals im November 1945 waren in Wetzlar zusatzlich noch Esten unt Letten nachweisbar. Sie wohnten zuerst im Hotel Kessel, am Neustadter Platz und an der Schonen Aussicht, mussten aber dann in das Camp 2 in dr Spilburg umziehen. Au?erdem befanden sich noch Ungarn an der Schonen Aussicht und Rumanen im einstigen Zwangsarbeiterlager der Firma Rochling-Buderus in der Gabelsbergerstrasse.
Zirka 17.000 DP?s standen zu dem Zeitpunkt also knapp 22.000 Wetzlarer Einwohner gegenuber.
Auch die in Wetzlar lebenden Polen wurden nun repatriier. Am 13. Oktober 1945 wurden 1.000 Personen aus Camp 1 und 400 Personen aus Camp 2 zuruck in ihre Heimat transportiert. Von der Militarregierung in Wiesbaden waren zusatzlich Transporte an folgenden Terminen vorgesehen: 30. Oktober, 3. November, 8. November und 12. November - jeweils mit 1.000 Personen.
In der Tat fand im Oktober 1945 noch ein weiterer Polen-Transport mit etwa 1.250 Personen stadt. Das genaue Datum konnte jedoch nicht ermittelt werden. Im November 1945 folgen dann weitere Transporte nach Polen: am 8. November 1.006 Personen, am 14.November 886 Personen und am 21. November 410 Personen.
Ebenso wie bei den schon im Mai/Juni 1945 abtransportiierten Russen war auch bei den in Wetzlar lebenden Polen der Wunsch nach Ruckkehr in ihre Heimat nicht sehr verbreitet. Die Militarregierung vermerkte in ihrem Monatsbericht fur Oktober 1945, dass nur etwa 55 Prozent der Polen heimkehren wollten. Die Grunde dafur waren verschieden: Zun einen war Ostpolen inzwischen von Sowjetunion okkupiert worden, so dass eine Ruckkehr fur die dort Beheimateten einen Eintritt in der Sowjetunion bedeutet Hatte. Daruber hinaus waren ihre Heimatorte vermutlich zerstort (es war bekannt, dass die Deutschen auf ihrem Ruckzug in Richtung Westen rigoros das System der "verbrannten Erde" angewendet hatten), und es war vollig unsicher, ob mann in Polen Arbeit, Verpflegung und Sicherheit vorfinden wurde.
Die Verhaltnisse in den Wetzlarer DP-Camps hingegen trotz aller Widrigkeiten relativ gut. Die Gebaude und sanitaren Anlagen waren in Ordnung, die Verpflegung war angemessen, Gottesdienste waren moglich, fur die Jugendlichen gab es Sportmoglichkeiten, und fur die Kleinsten ein Kinder-Theater. Am 5. Mai 1945 wurde im DP-Camp Silhofer Au ein allgemeines Gymnasium mit den Klassen I (16 *Schuler), III (12 Schluler) und IV (16 Schuler) sowie ein Lyzeum fur Mathematik und Naturwissenschft (12 Schulerinnen) und eine Handelschule eingerichtet. Insgesamt gab es zu der Zeit 106 Schuler/innen.
Aber auch hausliche Einrichtungen wie etwa Nah- und Schneiderkurse waren vorhanden.
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  #19  
Старый 06.03.2011, 18:01
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В книге Герхарда Вольтера нашли отражения и судьбы тех российских немцев, кто попал в зону оккупации, а потом стал "дичью" для охотников спецчастей, что вылавливали их по всей Германии с тем, чтобы "вернуть на Родину" ... Их ждала ссылка, мучения, непосильный труд и гибель. (Александр Гейзер, Берлин)
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  #20  
Старый 07.03.2011, 09:30
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Zwangsarbeit in Wetzlar - Der "Auslander-Einsatz" 1939-1945, Die Auslanderlager 1945-1949
*
Karsten Porezag
Der "Polen - einsatz"
Um die zeitlich und inhaltlich unterschiedlichen Behandlungsweisen der Polen, "Westarbeiter" und "Ostarbeiter" im Zweiten Weltkrieg aufzeichnen zu konnen, soll jede dieser Volksgruppen separat behandelt werden. Dabei muss jedoch berucksichtigt werden, dass viele Erlasse und Verordnungen, die ab 1939 fur die Polen -Einsatz geschaffen wurden, spater ebenso Gultigkeit hatten fur die West- und Ostarbeiter (z.B. Unterbringung und Verpflegung oder arztliche Versorgung). Eine *stricke Trennung nach Volksgruppen war hier also nicht moglich, und so sind Mehrfachnennungen unvermeidlich.
Anwerbung
*Die ersten polnischen Kriegsgefangenen wurden schon wenige tage nach Krigsbginn in das Deutschen Reich verbracht: Bereits im Ortober 1939 arbeiten mehr als 213.000 und im Februar 1940 etwa 295.000 Polen uberwiegend in der deutschen Landwirtschaft.
Ein Bericht in der Rhein-Mainischen Wirtschaftszeiteng vom 3. Dezember 1940 schilderte die Sitution jener Monate sehr deutlich: "Schon unmittelbar im Anschlu? an den polnischen Feldzug waren in gro?en und standig wachsenden Zahl polnische Kriegsgewangene nach Deutschland gebracht und dort - namentlich in der Landwirtschaft *- eingesetzt worden. Auf diese Weise konnte die Einbringung der Hackfruchteernte, besonders in der ost- und mitteldeutschen Gebietten, wesentlich erleichtert werden. Warend der Herbstmonate des Jhres 1939 waren bei der Hackfruchterernte im Reich durchschnittlich monatlich 300.000 Kriegsgefangenen beschaftigt.
... Mit Anfang des Sommers 1940 beginnt dann der Kriegsgefangeneinsatz ... ein neues Gesicht anzunehmen. Einerseits stromen nun die Massen der weistlichen Kriegsgefangenen, noch warend die Kampfe in Frankreich und in Belgien im Gange sind, nach Deutschland hinein, andererseits werden auf Grund eines Gnadenaktes des Fuhrers allmahlich die polnischen Kriegsgefangenen aus dem Gefangenverhaltnis entlassen und in zivile Arbeitsverhaltnisse uberfuhrt, eine Aktion, die bis zum Herbst d. J. schon sehr weit vorgeschritten, in vielen Gegenden abgeschlossen war.
Von den neu hinzugekommenen westlichen Kriegsgefangenen, von denen Farbigen vom Einsatz ausgeschlossen blieben, wzrde der weitaus gro?te Teil zunachtst ebenfals der Landwirtschaft zugefuhrt, um die Einbringung der Ernte vollig zu sichern. Schon zwei Monate nach Beginn der Offensive im Westen waren im Reich 350.000 westliche Kriegsgefangene eingesetzt. *
... Im Spatherbst d.J. war nach einer Mitteilung des Staatssekretars Dr. Syrup im ganzen Reich eine Zahl von reichlich 1 Million Kriegsgefangenen beschaftigt."
Die farbigen franzosischen Kriegsgefangenen blieben also vom Arbeitseinsatz im Deutschen Reich verschont. Dennoch nahm der Arbeitsermangel in Deutschland weiter stark zu. Goring wies daraufhin am 16. November 1939 die Arbeitsverwatung an, "die Hereinnahme ziviler polnischer Arbeitskrafte, insbesondere polnische Madchen,
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