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gleicht unser Volk einem Langstreckenlaufer, der nicht zu Atemkommen kann. Ru?land, Ru?land, wie konntest du solch eine Machtwahlen, die so hassen kann? Wie konntest du zulassen, da? diese Macht *ein ganzes *Volk *so lange demutigte, das dir ver*trauthatte?
Ja, unserLauf dauerte ein ganzes Jahrhundert lang, aber schein*bar hattenwir jetzt Gluck: Das alte Vaterland hat sich unser ange*nommenund hat uns eine neue Chance gegeben. Die neue Heimat hat vor uns dieTore der Zukunft geoffnet, worauf wir schon jegliche Hoff*nungverloren hatten. Aber dieses satte Leben allein befriedigt uns nichtmehr in: dem Sinne, da? wir nicht nur arbeiten und Kinder, er ziehenwollen. Jetzt, nachdem wir uns verschnauft haben, wollen wir unserLeben zuruckverfolgen und versuchen zu begreifen, was denn mit unsgeschehen ist? Ein weiser Spruch besagt: "Es gibt keine Zukunft ohneVergangen*heit". In diesem Falle pa?t er genau zu unsererheutigen Situation. Die Vergangenheit erfassen und einschatzen kannman nur gemeinsam. Viele Jahrzehnte lang versuchte Ru?land unserVolk raumlich und geistig zu trennen. Deutschland gibt uns dieChance, uns selbst zu entdecken in geistiger Einigkeit von Gedankenund Taten. Wir, die wir vom Ha? der politischen Hochstapler des ehemaligenImperiums uber ganz Ru?land zerstreut wurden, mussen wiederzuein*ander finden. Viele von uns haben, nach dem Betreten desheiligen Bodens der Ahnen, mit der Suche begonnen. Wir sucheneinander. Wir versuchen, die Wurzeln des Stammbaums zu finden, undsehr viele haben Gluck dabei. Es finden sich Vettern, deren Elternsich vor fast hun*dert Jahren aus den Augen verloren haben; esfinden sich Geschwister. die 1941 durch den Krieg getrennt wurden; estreffen sich Eheleute, die ebenfalls durch den Krieg und den„Eisernen Vorhang" viele Jahre getrennt waren; schlie?lichfinden Kinder ihre Vater nach funfzig Jahren wieder. Ich hatte auch eine Freude: Vor kurzem habe ich einenBrief von der siebzigjahrigen Ida Ruskiwetz, geborene Prieb,erhalten. Sie ant*wortete auf meinen "Aufruf zum Gedenkenund zur Einigung". Sie ist vorlaufig die erste aus der langenListe der Unterdruckten und in. der ganzen Welt Zerstreuten. Wirhaben noch nicht festgestellt, wie wir miteinander verwandt sind,haben also die gemeinsamen Wurzeln des Fanlilienstammes noch nichtgefunden, aber wir beide glauben fest daran, da? wir verwandt sind;da? wir die Glucklichen sind, vom Schicksal auserwahlt, denStammbaum der Familie mit neuen und star*ken Zweigen zuschmucken. Heute sind wir noch wenige; zu viele haben wir auf dem leidvollen Wegdurchs Leben verloren, aber ich bin uberzeugt, da? es unser sehrbald viel mehr geben wird. Jahre werden vergehen, und wie vor einemJahrhundert, wird es Hunderte geben, die zur Sippe der Priebs gehorenwerden, aber nicht in Ru?land, sondern im Vaterland werden sieleben. Im Volksmund hei?t es: "Geteiltes Leid *ist halbes Leid,geteilte Freude - doppelte Freude". Aufgrund dieses Aphorismuswill auch ich meine Freude mit dem Leser teilen. AlexanderPrieb
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erwahnte tragische Liste besteht aus funfzig Namen nur Erwachsener,die zu der gro?en Sippe der Priebs gehorten. Darunter waren auchdie Namen meiner Eltern: des Vaters Eduard und der Mutter Lina. AberPriebs gab es noch auf der Krim und im Kaukasus, in den GebietenSchitomir, Cherson, Nikolajew, Jekaterinoslaw und vielen anderenGouvernements. Sie alle traf das gleiche gram- und trauer*volleSchicksal wie die Priebs aus Saporoshje. Ihre Namen sind nochfestzustellen. Eins aber ist nun schon klar, da? vor der Revolutionim nordlichen Teil des Schwarzmeergebietes mehr als hundert Familienlebten, die den Namen Prieb trugen. Die Priebs stammen aus demFurstentum Baden-Wurttemberg. Ende des 18. - Anfang des 19.Jahrhun*derts haben sich nur einige Familien Prieb imSchwarzmeergebiet an*gesiedelt. Mit anderen deutschenAuswanderern grundeten sie die er*sten Kolonien Kangrin,Hoffental und Prischib. In hundert Jahren vervielfachte sich dieListe und darin ist nichts Ungewohnliches, weil es in denlutherischen Familien zur hochsten Tugend gehorte, viele Kinder zuhaben. So hatte zum Beispiel mein Gro?vater Johann zwolf Kinder,und so viele gab es fast in jeder Familie.
Zum zigsten Mal blattere ich die Listen durch: hier der Name vonAmalia Prieb, geboren 1897; Emma - 1892; Henriette - 1924; Otto-1911. Was fur Schicksale verbergen diese Namen? Was ist mit ihnengeschehen? Wer ist noch am Leben? Ich wei? es nicht, aber ich willes wissen - ich will uber das Schicksal eines jeden Mitgliedesunse*rer Sippe etwas erfahren und es aufzeichnen. *Vorlaufig istnur ei*nes klar: Die meisten von ihnen haben die kommunistischenTodesla*ger nicht uberlebt. Nur wenige hatten das Gluckdurchzukommen, wie meine Eltern. Sie uberlebten vor allem nur, weilsie in die *Hande der Machthaber nicht 1941, *sondern 1945 gerieten, das hei?t, nach dem Krieg, als sich das Schwungrad der Vernichtungder Ru?landdeut*schen nicht mehr so schnell drehte. Sehr gernemochte ich erfahren, wie viele der Priebs die schrecklichen Jahreuberstanden ha*ben und wo sie jetzt leben. Wer von ihnen dasGluck hatte, in hohem Alter naturlichen Todes zu sterben und wosich jetzt ihre Nachkommen befinden - in Deutschland oder immer nochdort, in dem den Deutschen verhasst und fremd gewordenen Ru?land.Ich wurde mich sehr freuen, wenn die Priebs, die noch am Leben sind,mir antworten mochten, und wir die Bilanz ziehen konnten daruber,wer von unserer ehemals so gro?en Sippe das grauenvolle Jahrhundertdes Volkermordes (Genozid) durchlitten hat und noch am Leben ist. Wo in der Welt gibt es ein ahnliches Beispiel, wo noch mu?tenMenschen jahrzehntelang so viel Erniedrigung, Ausbeutung und Gewaltertragen wie die Deutschen in Ru?land? Wahrscheinlich gibt es in derMenschheitsgeschichte sehr wenig Analoge dafur. Erst jetzt, inunse*ren Tagen, ist fur dieses vielgeplagte, unendlichstrapazierte Volk die *Zeit *gekommen, *da *es *sich verschnaufen und seine *Krafte sammeln kann, *um *ein normales Leben zu fuhren und nicht das ei*nes Sklaven. Heute
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VON *HA? * ZERSTREUTNun, da ich diese Zeilen niederschreibe, liegt vor mir auf dem Tischdie Kopie eines Dokuments, das hei?t: "Auszug aus den Archivendes Ministeriums des Innern des Gebiets Saporoshje". Darin isteine Liste von Personen mit dem Namen Prieb, die in den Kriegs jahrenund danach aus dem Gebiet Saporoshje nach Sibirien und Mittelasiendepor*tiert worden sind. Selbst das Existieren solcher Listen imehemali*gen kommunistischen Imperium, UdSSR genannt, ist einBeweis dafur, was fur ungeheuerliche Verbrechen die rote Diktaturgegen die Ru?*landdeutschen ausgeubt hat.
Das von tierischem Ha? benebelte Bewu?tsein der Vertreter derverbrecherischen Macht ha?te dieses Volk dafur, da? es zurdeut*schen Nation gehorte. "Personen deutscherNationalitat" - wer von den Ru?landdeutschen kennt nicht diesewilde Formulierung, *mit der sie in jenem Land gestempelt wurden unddie unbestraft erlaubte, die*ses Volk zu verfolgen und zuvernichten. Praktischwurden die Deutschen durch den Erla? des Prasidiums des OberstenSowjets der UdSSR vom 28. August 1941 vogelfrei erklart: ab dieserZeit allerorts gejagt, massenhaft vernichtet: methodisch, grausam undunbarmherzig. Die oben
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Viktor! Das streite ich gar nicht ab, dass Deutsch Ihre Muttersprache ist . Aber an der Hochschule haben sie alle Facher in der deutschen Sprache gehabt. Haben sie in der Schule in allen Facher deutsche Lehrnucher gehabt. Nein, das glaube ich kaum. Ich *habe auch studiert und wei?, dass die Lehrbucher in der russischen Sprache *waren. Und die Umgangsprache fur alle Nationalitaten war Russisch. Unter sich hat man Deutsch gesprochen, aber sonst Russisch. Man hat nicht nur mit den Menschen in eigenen Dorf verkehrt,sondern auch *in den anderen . *Und alles ging in Russisch., weil dort verschiede Menschen lebten.
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Hilda, es ist alles richtig, was Sie im letzten Posten schreiben. Aber das hei?t beiweitem nicht, dass wir besser Russisch sprechen als Deutsch. Auch wenn alle Facher au?er Deutsch und Kasachisch naturlich(???) in russischer Sprache unterrichtet wurde. Es gab aber auch nationale Schulen, wo Russisch als einziges Fach unterrichtet wurde, alles andere in Kasachisch z. B. Es waren wenige?nationale Schule. Die gab es aber.
Und wenn Russisch zwangslaufig zur Unterrichtssprache wurde, hei?t das nicht, dass wir diese Sprache unserer Muttersprache vorziehen mussen. Fur mich und war diese Sprache nicht die Muttersprache: nicht die 2. und schon gar nicht die erste. Das war aufgedrangte, aufgezwungene Umgangsprache zum Teil au?erhalb der Familie und au?erhalb des Wohnortes. Obwohl, bei Gelegenheit haben wir auch in anderen Wohnorten auf Deutsch gesprochen. Wenn wir von verschiedenen anderen Nationalitaten umgeben waren, haben wir aus Respekt und Hoflichkeit auf Russisch gesprochen. Was die Russen leider nicht mal in Deutschland tun. Sie sind der Meinung, dass die ganze Welt ihre Sprache respektieren muss, aber sie in keinem Fall. Und das blodeste ist, dass einigeDEUTSCHE SPATAUSSIEDLER sie dabei tatkraftig unterstutzen und sich genauso benehmen in dem sie unsere deutsche Muttersprache vernachlassigen. Das widerspricht jeglicher Logik und ist mit der Menschennatur nicht vereinbar.
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Ich wei? nur ,dass es Schulen gab , wo man einige Facher in Deutsch vorgetragen hat und nicht das ganze Schulprogramm .und dass *Russisch dort als Fremdsprache galt. kaum zu glauben. Dann welche Zukunft hatten die Kinder *? Es gab keine Deutsche Hochschulen, wo alle Facher in Deutsch waren. *Ich und Emma haben *haben im Colleg zusammen gelernt als Lehrer der Muttersprache in der Grundschule. *Und Praktikum haben *wir *in der Schule fur Deutsch als Muttersprache gehabt * Im Gebiet Omsk gab es zu dieser Zeit keine solche Schulen. Wenn es sie gegeben hatte, da hatten wir unser Praktikum dort bestimmt gehabt. Wir waren mit dem Kulturprogramm in vielen deutschen Dorfer, wo man Deutsch gesprochen hat und zwar *zu Hause , auf der Stra?e Aber in den Amten * verlief alles in Russisch.
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Steh fest im Sturm
(Alexander Wolgaer, 1884-1943) Vor Jahren sind die Leser der Moskauer Zeitschrift „Neues Leben“ gewiss auf die sparlich erscheinenden Gedichte des ALEXANDER WURTZ (Pseudonym WOLGAER, geb. in Nieder- Monjou, Saratow, 18.08.1884) aufmerksam geworden. Diese Verse hatte die Tochter des Autors Selma Wurtz eingesandt, da der Autor selbst ja schon mit 59 Jahren in dem beruchtigten Mariinsker Konzentrationslager ums Leben gekommen war. Der Vater des Dichters Theodor Wurtz, Schneider von Beruf, hatte es gern gesehen, wenn sein Sohn in seine Fu?stapfen getreten ware. Aber Alexander wollte studieren. Er wurde Schulmeister und Kuster in evangelischen Gemeinden. Spater, als die Kirchen geschlossen wurden, fing er an, deutsche Sprache zu unterrichten. Der Lehrer Wurtz hatte eine gro?e Familie. Das Leben war nicht leicht. Der I.Weltkrieg, die Revolution, der Burgerkrieg, die Hungersnote. Verfolgungen wegen seines Glaubens, Gefangnis. 1941 wurde er „wegen antisowjetischen Agitation“ zu 10 Jahre Straflager verurteilt und musste im stalinschen Lagerstaub untergehen. Im Jahre 1962 wurde er rehabilitiert. Nelly Wacker
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Мама шепчет молитву.
Эту молитву Виллемзнает. Мама научила. Каждый вечер он также полушепчетее перед сном. - VaterunserimHimmel,deinNamewerdegeheiligt.DeinReic hkommt... HelfeunsinderNot,lassunsnichtausdeinerHandfallen.. . MachemeinenSohnwiedergesundundmunter... abernichtmein,sonderndeinWillegeschehe... (Отченаш, ты, который на небе.Да святится ИмяТвое, да приидетЦарствие Твое... Призри на нас в горенашем, не дай нам выпасть из Руки Твоей..верни здоровье сыну моему... впрочем, немоя воля да исполнится, но Твоя...). Мама вытирает слёзы иотходит к летней печке. Она тут же, подтополем. Рядом с печкой- ворох соломы и сухиеветки. На длинномстоле - чёрныйпротивень, белая мука и тесто куполом.Сейчас мама вытопит печку, испечётхлеба... Вкуснее свежейдушистой корочки с молоком нетничего на свете!
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Мама и Виллем
Мама наклоняется надсыном и осторожно кладёт руку ему наколено. - Nеtdoch,Ma,es tutweh!(Ненадо,мама,больно!) - Aichwei?,maiKinn... hier,trinke mool...(Знаю,сынок...На,выпей). Виллемделает пару глотков прохладной "сывороткииз-под простокваши". Жар, губы сохнут,в висках - молоточки, на ресницах - цветныекапли. Тридня назад он спрыгнул с лестницы, загналсебе занозу под кожу на пятке и вытащитьэту колючку не удалось. Сегодня всюпятку правой ноги занимает тугой, желтый,как брюхо паука, нарыв, подошва сталачерно-синей, ступня багровой, а мелкиекрасные пятна пошли выше... Отец и старшие братьяна сенокосе. Почти все трудоспособноенаселение этого степного поселка насенокосном участке в тайге, за двестикилометров. Сено потом привозят зимойна тракторах. Мама легонько притрагиваетсяк ступне сына, откуда поднимается вверх,к колену, злая багровая опухоль. Виллемприткнулся плечом к ее плечу, горячейщекой к прохладной маминой щеке имолоточки стучат в мамин висок: "помоги,помоги, помоги..."
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Отрывок из рассказа "Серая" Владимира Эйснера
Crasamet,quinunquamamavit,quiqueamavit,crasamet.(Л ат.)Завтра полюбит ещене любивший; уже отлюбивший - завтраполюбит.
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