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  #1  
Старый 11.05.2010, 09:26
Natalja Dovtyli k
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По умолчанию Для "Немцев Поволжья" - отрывок из Поэмы Волдемара Гердта, к сожалению оригинал, ...

Для "Немцев Поволжья" - отрывок из Поэмы Волдемара Гердта, к сожалению оригинал, в полном размере так и не удалос найти.. Почитайте, вам понравитса, ну и по Теме..

Wolga, wiege unserer Hoffnung…

Sing, Dichter, nicht von Wolgas blauen Fluten,
solang vor mir der dunkle Urwald stohnt!
Du lasst mein Herz aus deiner Harfe bluten,
mein krankes Herz, das sich schon totgesehnt.
Nimm nicht den Takt der schmerzvollen Akkorde.
Sie wecken selbst die Toten auf im Grab
Und treiben fort mich aus dem kalten Norden
An meinem hoffnungslosen Pilgerstab.
Mein Wolgaland, wenn ich fur immer scheide
Und deine Ufer nimmer wiederseh`,
lass auferstehen mich als Trauerweide
auf vielbesungner Stenka-Rasin-Hoh`.
Dort will ich weinen durch die bittre Rinde,
mit meiner Krone rauschen fruh und spat,
und so erzahlen meinen Enkelkindern
von unsrem Volkchen, das vom Wind verweht.
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  #2  
Старый 11.05.2010, 09:26
Natalja Dovtyli
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Wolga, wiege unserer Hoffnung…

Sing, Dichter, nicht von Wolgas blauen Fluten,
solang vor mir der dunkle Urwald stohnt!
Du lasst mein Herz aus deiner Harfe bluten,
mein krankes Herz, das sich schon totgesehnt.
Nimm nicht den Takt der schmerzvollen Akkorde.
Sie wecken selbst die Toten auf im Grab
Und treiben fort mich aus dem kalten Norden
An meinem hoffnungslosen Pilgerstab.
Mein Wolgaland, wenn ich fur immer scheide
Und deine Ufer nimmer wiederseh`,
lass auferstehen mich als Trauerweide
auf vielbesungner Stenka-Rasin-Hoh`.
Dort will ich weinen durch die bittre Rinde,
mit meiner Krone rauschen fruh und spat,
und so erzahlen meinen Enkelkindern
von unsrem Volkchen, das vom Wind verweht.
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  #3  
Старый 11.05.2010, 09:27
Natalja Dovtyli
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Der Morgen graut. Die Pferde traben.
Das Lied der Rader weithin klingt.
Der Fuhrmann sitzt betrubt im Wagen,
sinnt nach, was ihm der Morgen bringt.
Sein Weib, gelehnt an schlappe Bundel,
wiegt ihren Saugling auf dem Scho?.
Im Wagen schlummern noch vier Kinder.
Sie ahnen nichts von Ihrem Los.
Sie ahnen nicht, warum im Felde
Irrt herrenloses Vieh umher,
warum verlassne Hunde bellen,
im Dorf die Hauser stehen leer.
Warum sie hin zur Wolga fahren,
wo schon die Barken stehn bereit,
warum sich dort die Menschen scharen,
da doch nicht aus die Erntezeit.
Am Ufer lassen sie sich nieder,
von ruhelosen Nachten blass.
Im Flustertone immer wieder
Hort man Gesprache vom Erlass:
„Spione!“ sagte Vetter Sander,
„ihr, Leit, wer hot denn die gesehen?
Un aber Tausend Diversante,
des kann ich alles net vrstehn.
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  #4  
Старый 11.05.2010, 09:27
Natalja Dovtyli
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Wu soll der Unrot sich vrstecke?
Ein jedes Dorf saa Leit doch kennt.
Die Teiwelsbrut musst doch vrrecke,
die Kreizgewittersackerment`!“
„Wer wei?, wer den Erlass geschrieben“,
mischt Lehrer Glock sich ins Gesprach.
„Der Pfad, auf den man uns getrieben,
hat nichts gemein mit Lenins Weg.“
„Vrzahlt uns doch mol, Vetter Jaschke,
ich waa? net, is die Gschichte wohr,
mr saat, dr Kaiser Nikolaschke
hatt`so was schun in fufzeh vor?“
„Gewiss ich war gerad in Balzer.
Dort hatt`ich `n guter Russefreind.
Des war`n gro?er Staatsvrwalter,
hot`s immer gut mit mir gemeint.
Er saat, dr Zar un saa Minister,
die unverschamte Hornerteiwel,
die wollte alle Kolonisten
lewendig in die Wolga treiwe.
Dr. Kaiser hat schun unnerschriewe,
des war am zweite Febrwar,
nor hot dr Hund ne was gepiwe,
weil unser Gott drgege war.”
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  #5  
Старый 11.05.2010, 09:27
Natalja Dovtyl
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„ Dr Herrgott?“ saat die Wei?e Vike,
„des, Vetter Jaschke, stimmt schun net:
Dr Lenin un die Bolschewike
Hun selmols unser Volk gerett.
Dr Lenin, Leit, muss ich eich sage,
des war`n schrecklich kluger Mann.
Der konnt` sogar die deitsche Sprache,
noch besser als wie ich se kann.“
„Gewiss konnt` Lenin unsre Sprache,
so wohr, wie ich dr Hannes Frank.
Saa Motter stammte doch vun Kasan,
ihr Vatter war dr Dokter Blank.“
„Dr Abstamm hot do nix zu sage“,
nahm jetzt das Wort der alte Hensch.
„Dr Lenin war in alle Frage
vor alle Dinge immer`n Mensch.“
„Mir brichte heit net do zu sitze,
wann Lenin noch am Lebe war.
Was wisse mir dann vun dr Fritze?“
Empore sich Johannes Bar.
So sprach man, krittelte mit Galle
Das ungerecht gedruckte Wort.
Dann hie? es: „Auf die Barken alle!“
Die Wolgadeutschen mussten fort.
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  #6  
Старый 11.05.2010, 09:28
Natalja Dovtyli
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Der Weg fuhrt durch Kasachensteppen,
wo unsre Ahnen tief in Leid
die schweren Sklavenketten schleppten
zur schreckensvollen Zarenzeit.
Von einem Manifest betrogen,
verlie?en sie ihr altes Heim.
Aus Deutschland sind sie hergezogen,
um Gluck am Wolgastrand zu frein.
Hier bauten sie aus Lehm sich Hutten
Und machten urbar Steppenland.
Dann kamen Feinde angeritten
Und steckten Haus und Hof in Brand.
Da half kein jammern und kein Stohnen,
vergebens war der Kinder Schrei:
Man trieb die Frauen in Harems,
die Manner in die Sklaverei.
Wer kennt sie nicht, die Grausgeschichten?
Der Volksmund hat sie oft erzahlt:
Von Dallfu?, vom Kirgisenmichel,
von vielen, die man totgequalt.
Doch Zahigkeit fast ohnegleichen
Die schlimmsten Ubel uberwand,
und unsrer Ahnen Flei? erreichte
mit Hahren festen Lebensstand.
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  #7  
Старый 11.05.2010, 09:28
Natalja Dovtyli
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Dann lie?en sie sich uberlisten
Und opferten ihr bisschen Geld,
um fur die Kaiserin zu rusten
ein Monument, bei Clodt bestellt.
Sie transportieren diese Tante
Samt ihrem „Thron“ und „Manifest“
Mit Muh und Not vom Newastrande
In unser heimisch Wolganest.
In achzehn warfen unsre Vater
Die Kaiserin vom Postament
Und setzten dann ein wenig spater
Darauf ein bessres Monument.
Gedankenreihen schwer wie Ketten.......
Es eilt der Zug in vollem Trab.
Tunnels, Berge, Walder, Steppen,
am Horizont ein Hunengrab.
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  #8  
Старый 11.05.2010, 09:29
Natalja Dovtyli
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Oh, endlose Wege
Durch Sturmwind und Nacht!
Du einziges Leben
Verhohnt und verlacht.
Die Schuhe zerrissen,
der Magen ist leer,
Die kleider verschlissen,
„Urman“ ringsumher.
Ein Raubvogel flattert,
erschreckt durch die Nacht.
Es flucht in dem Sattel
Die schlafrige Wacht.
Nach endlosem Wandern,
Im Kampf mit dem Tod,
ein Teller „Balande“
und Hafermehlbrot.
Ein Lager mit Brettern
Im Stacheldrahtreich....
Wer ist diesem Bettler
An Armut noch gleich?
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  #9  
Старый 11.05.2010, 09:29
Natalja Dovtyl
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Dr. Alvis traamt vun Rahmmaultasche,
dr Pius winscht sich Krautsalat
un dr Stuckerts Vettr Jasche
Kornbrot wie e Wagerad.
Peter hatt gern Runkelrube
Un en Topp voll Rahm drbei,
un dem Hannes war noch lieber
Buttermilch un Herschebrei.
„Schweigt mit eirem Herschengasche,
Himmelherrgottsackerment,
dann bei meiner Fraa, dr Pasche,
war er immer ohgebrennt.
Schnitzsupp, Leit, un Entebrote,
is ma Bestes uf dr Welt.
Un Arbuse, feierrote,
wie drhaam in Rosenfeld“.
Knackworscht, Kas un Raacherschinke
Sieht dr Dillmann oft im Traam,
un dr Dell vun Kaneschinke
fahrt im Schloof un kommt net haam.
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  #10  
Старый 11.05.2010, 09:29
Natalja Dovtyli
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Der Winter ist erbarmungslos:
Bis sechzig Grad die Froste.
Schon viele stehen halber blo?,
doch schaffen wir aufs beste.
Die Sage klingt im Tannenwald,
die Bauten sich vermehren.
Der Tod ubt schreckliche Gewalt,
von Frieden nichts zu horen.
Das Heimatland in Not und Qual
Braucht Kohle, Holz und Eisen.
Wir schurfen Erze, schmelzen Stahl
Und legen Bahngleise.
Da? wir, die Deutschen, Feinde sind,
ist, Stalin, eine Luge.
Sogar beim Sterben barmen sie:
„Mog`doch die Heimat siegen!“
Die liebe alte Wahrheit schwebt
Mit Bruno um die Erde.
Die ewig junge Hoffnung lebt:
Bald mu? es anders werden!!
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