тское движение: вчера и сегодня от "Возрождения" до возвращения)

[ALEKSO]

Мнение Виктора Эрлиха,
опубликованное накануне съезда
в немецкой газете "Цайтунг фюр Дих"
(Славгород Алтайского края)
Wem haben wir Gehor zu schenken?
Was Viktor Ehrlich, „Wiedergeburt“ -Aktivist aus dem Gebiet Omsk, zum Thema meint:
Am Vorabend des Kongresses der UdSSR-Deutschen taucht unwillkurlich die rechtsma?ige Frage uber die Lage in den Wohngemeinschaften der deutschen Bevolkerung auf. Bei uns in Omsk fand am 20. Januar eine erweiterte Sitzung des Gebietsrates der „Wiedergeburt“ -Gesellschaft statt. Auf Drangen der Teilnehmer, die nicht zum Rat gehorten, wurde ihnen ein beschlie?endes Stimmrecht eingeraumt. Warum? Weil auf der Tagesordnung die aktuellste Frage uber den Austritt aus dem Organisationskomitee jener „Wiedergeburt“ -Mitglieder, die radikal gestimmt sind und unbeirrt an der Position der alternativen, von der „Wiedergeburt“ -Verwaltung aufgeworfenen, Variante festhalten, und namlich: entweder die Wiederherstellung der Republik oder eine planma?ige Ausreise der Deutschen.

Infolge einer lebhaften Diskussion entstand der Beschluss: den Austritt der „Wiedergeburt“ -Vertreter aus dem Organisationskomitee billigen. Fur diesen Beschluss stimmten 77, dagegen - 10 Sitzungsteilnehmer, acht enthielten sich der Stimme.
Zur Abstimmung brachte man auch die Frage der Abberufung Hugo Wormsbechers aus dem Bestand des Organisationskomitees, weil er sich durch seine Zusammenarbeit mit den Parteiorganen und der Gussew-Kornmission blamiert hat. 13 Anwesende enthielten sich der Stimme, 76 Mann stimmten fur die Abberufung, sechs - dagegen.

Ich mochte alle Leiter der ortlichen „Wiedergeburt“ -Zweigstellen auffordern, unserem Beispiel zu folgen und ahnliche Abstimmungen bei sich durchzufuhren. Aus welchen Grunden? Bitte schon.

Meiner Ansicht nach ist dies sehr wichtig, denn wir sinken heute immer tiefer in den Sumpf der erfolglosen Streite und Zankereien unter uns, suchen einer beim anderen verschiedene Mangel heraus. Derzeit aber wird die Idee der Assoziation, die noch von der 3. (au?erordentlichen) Konferenz im August vorigen Jahres verurteilt wurde, hinterlistig durchgesto?en. In unseren Zankereien berufen wir uns auf die Interessen des Volkes. So wollen wir doch auch direkt das Volk daruber fragen, was es will, denn das Volk vermag vieles.

Als ich beispielsweise die oben erwahnten Fragen auf den geschlossenen Sitzungen zur Abstimmung vorschlug, fand ich keine Unterstutzung. Warf ich aber dieselbe Fragen auf der erweiterten Sitzung auf, so liegt das Abstimmungsergebnis vor. Also, wem haben wir Gehor zu schenken - dem Rat oder dem Volke -, auf dessen Interessen wir uns auf Schritt und Tritt beziehen? (ZfD, Nr. 8, 1991)