5.05.47. Die wirtschaftliche und politische Schwache der europaischen Staaten veranlassen die USA zum Handeln. Au?enminister George C. Marschall verkundet an der Harvord-Universitat ein wirtschaftliches Wiederaufbauprogramm fur ERP (Europen Reconvery Programm). Er ruft alle europaischen Nationen auf, sich darauf zu verstandigen, welche Hilfslieferungen sie am dringendsten benotigen. In den Augen der US-Regierung ist die Lage zwei Jahre nach dem Ende des Krieges beunruhigend. Zum einem fehlen den USA mit den wirtschaftlich geschwachten europaischen Staaten leistungfahige Handelspartner. zum anderen ist die Notlage Nahrboden fur politische Instabilitat. Die US-Regierung bitet in erster Linie Hilfen zur Selbsthilfe an. Vorrangig sollen Lebensmittel, Rohstoffe, Kredite sowie technisches Know-How zur Verfugung gestellt werden. Ausdrucklich sieht der Marschallplan vor, dass alle Besatzungszonen Deutschlands in die Hilfslieferungen einbezogen werden. Obwohl das US-Angebot formell auch an die UdSSR gerichtet ist, rechnet in den USA kaum jemand mit einer Annahme. Experten hoffen jedoch, dass Osteuropa in das Hilfsprogramm einbezogen werden kann. Dadurch konnte der Einflu? Moskaus gemindert werden. Diese Hoffnung trugt jedoch. Die osteuropaischen Lander nehmen-ebenso wie die UdSSR- das US-Hilfsangebot nicht an. Der Westen bindet sich durch den Marschallplan eng an die USA. Allein Jugoslavien profitiert von dem Marschallplan.
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