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Старый 18.02.2011, 05:41
MelocotoN
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По умолчанию

Hans"
Die Familie Janssen antwortete dem entlassenen Kriegsgefangenen umgehend und erhielt am 6. Oktober 1949 bereits einen weiteren Brief.
"Vielen Dank fur Ihr Antwortschreiben vom 3. Oktober. Es hat mich sehr gefreut, dass ich Sie gefunden habe, um Maria, ihre letzte und innerlichste Bitte, die sie noch bei der Abfahrt an mich richtete, zu erfullen. Man wusste ja nie, leben Sie noch, sie hat mir immer nur gesagt: "Hans, Du musst die Leute finden und wenn Du ganz Deutschland absuchst". Ja, Sie konnen mir glauben, ich habe uber dieses Madel gestaunt. Ihre Einstellung den Deutschen gegenuber ist eine solche schone und feine, dass, wenn heute einmal die Moglichkeit kommen wird, werde ich mit ihr wieder Verbindung aufnehmen.
Ich will Ihnen nur Ihr Schicksal etwas naher schildern. Sie ist von Ihnen weggegangen 45. Gern ging sie nicht, hat auch immer gesagt, dass sie viel arbeiten musste, hat Ihr aber so gut gefallen, dass wenn sie Ihre Eltern nich gehabt hatte, ware nie nach Hause gefahren. In der Ostzone blieb sie hangen. Hat da gearbeitet als Maschinenschreiberin. Bis Statjahr 47. Okt. 47 kam sie in Kramertorsk bei ihren Eltern an. Inzwischen lernte Maria einen hubschen jungen Mann kennen aus Leningrad, den sie im selben Jahr noch heiratete. Fuhr mit ihm in seine Heimatstadt. Und lebte mit ihm bis Feb. 48. Ich wei? nun nicht, wie soll ich mich da ausdrucken. Die Familienverhaltnisse in Russland sind doch so misserebel, dass Maria, die in Deutschland war, und bei Ihnen, hat immer wieder betont, etwas besseres und auch was anderes gesehen und gelernt hatte, nicht glucklich fuhlte. Ihr Mann war nahmlich so, ging mit seiner Mutter los, dan haben sie gesoffen. Die Mutter mal bei dem und dann bei dem. Marias Mann, also der Sohn von dieser Mutter, dasselbe. Das hat Maria sich alles mit angeschaut. Hat sehr viel geweint. Weil sie doch auch nicht abfahren konnte nach Hause.
Erstens brauchte sie Fahrgeld, denn der Weg von Leningrad bis ihre Heimat ist weit. Dann war sie standesamtlich getraut, das rostete 2000 Rubel, eine unheimliche Summe.
Trozt allem ist Maria eines Tages von Leningrad weggefahren. Und zwar auf das hin, dass Ihr Mann die ganze Nacht weggeblieben ist. Gleich packte sie ihre Koffer und fuhr nach Hause, im Marz 48.
Geschieden ist sie immer noch nicht, denn es fehlt ihr das Geld. Oft hat er Ihr wieder geschrieben. Sie soll doch wiederkommen- Aber Maria fahrt nicht mehr zuruck. Sie wird auch nie mehr einen Russen heiraten, lieber bleibt sie alleine. Sie sagte mir immer: Hans, bei den Leuten in Deutschland da war es schon, sie hat sich das so zu Herzen genommen. Dass ich ohne Zweifel glaube, dass Maria sich in Russland nicht mehr verheiratet.
Sie hat dann voriges Jahr in einem Holzbetrieb gearbeitet. Da hat man sie, weil sie in Deutschland war, entlassen. Danach kam sie zu uns in die Fabrir. Und zwar in eine Abteilung, wo nur Strafversetzte arbeiten. Alles Leute, die in Deutschland waren. Sie arbeitete dort als Sekretarin eines Chefs,
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