Im Gouvernement Cherson waren 100.000 Desjatinen = 12% des deutschen Grundbesitzes, auf der Krim 60.000 Desjatinen = 7%, in Bessarabien 80.000 Desjatinen = 33% enteignet worden.***********.russlanddeutschegeschichte.de/geschichte/teil2/wirtschaftlich/gesetz3.htm
Februar 1915 - Der Zar erlasst das Liquidationsgesetz. Es bestimmt, dass alle Deutschen in Wolhynien enteignet und nach *Sibirien deportiert werden.
Juni 1915 - *Die deutschen Truppen erreichen Wolhynien.
1 Juli 1915 - Das Liquidationsgesetz kommt zur Anwendung. In Rokin und Umgebung fuhren die ortlichen *Polizeikommissare die Ausweisungen durch.
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Deportation 1915 *- *Flucht 1916
Auf Anweisung der Polizeibehorde stehen die Wagen bereits gepackt, als der Befehl kommt, sofort unter Polizeibegleitung die Heimat zuverlassen. Wahrend man von Westen schon das Grollen der naherkommenden Front hort, treibt man sie in eine vollig ungewisse Zukunftnord/ostwarts. Die Wagenkolonnen werden unter Bewachung etwa 100 km nach Nordosten gefuhrt. Bei David-Gorodock, das zwischen denEinmundungen der Flusse Styr und Horyn in den Pripjet liegt, werden die Menschen in Lagern zusammengefasst. Nach einigen Wochen mussen sie die Wagen verlassen und in Eisenbahnwaggons die Reise nach Sibirien antreten.
Der Lehrer und Kantor Joseph Weiss beschreibt die Vertreibung der Gemeinde Juljanow, dem Wohnort der Familie Uttich. In Rokin wie in den anderen Orten wird es ahnlich gewesen sein:
„Die Vertreibung der Juljanower Schulgemeinde geschah an einem Sonntag.Wilhelm Drews, der wahrend der Einberufung des Kantors die Predigtenlas, hatte den Gottesdienst noch vor einem Hauflein verangstigter Frauen und Kinder gehalten, als plotzlich Polizisten und Kosaken in der Kolonie auftauchten. Sie drohten jeden zu erhangen, der nicht innerhalb einer Stunde fort sei.
Unter Tranen wurden die Pferde vor die Wagen gespannt, die man schonseit Tagen auf Anordnung der Polizei gepackt hatte, und zogernd setztesich der Zug in Richtung Roszczysze in Bewegung, wo die Brucke uber den Styr passiert werden sollte. Einige Frauen, die heimlich, geschutzt durch das hohe Getreide – man stand unmittelbar vor der Ernte! –zuruckgelaufen waren, um das Vieh, die Schweine und das Kleinvieh, dasman in der Hast des Aufbruchs vergessen hatte, und die Hunde von ihren Ketten zu losen, erzahlten spater unter Tranen von den ersten zwielichtigen Gestalten, die sie auf den Hofen angetroffen hatten und die anscheinend nur darauf warteten, die vollen Hauser und Kammernauszurauben.
Am ersten Tag kam der Treck – etwa 65 Wagen – in schleppendem Schrittnur bis zum Dorf Ulanicki. Hier zeigten sich die, mit einem solchen Zugverbundenen, Versorgungsprobleme.
Die kleinen flachen Brunnen der Ukrainer reichten kaum fur die Versorgung des eigenen Viehs, nicht aber fur 150 zusatzliche Pferde und etwa 60-70 Kuhe. Dazu kam das Problem der Zubereitung warmer Mahlzeiten. Kurzum, die Katastrophe begann sich abzuzeichnen.
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