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Wenn Balkonien nicht mehr ausreicht
Parzellen bilden ein „grenzenloses“ grunes Idyll


VON Kerstin Hafner, MZ
Neutraubling. Vorbei die Zeiten, alsGartenparzellen noch spie?burgerlich voneinander abgetrennt waren undkleinkarierte Schrebergartner Stacheldraht an die Zaunlatten nagelten, damitihnen kein Langfinger die Himbeeren vom Strauch oder den Spaten aus demSchuppen klauen konnte. „Schauen Sie sich um, ist das ohne Hecken undkunstliche Begrenzungen nicht viel offener, einladender und schoner“, schwarmtManfred Kerl, Vorsitzender des Kleingartenvereins Neutraubling. Und recht hater. Der Blick schweift ungehindert uber Beete, Rabatten und Straucher.Zwetschgen farben sich blau, Paprika langsam rot und Bluten in allen Farbenwiegen sich im Wind. Bunt verstreut stehen auch die Gartenhauschen -verschieden gro?, unterschiedlich gestrichen, verziert, umrankt, gepflegt. Manfuhlt sich wie in einer gro?en grunen Oase am nordostlichen Stadtrand,erstaunlicherweise ist nicht einmal die nahegelegene Autobahn zu horen. Das istfur viele besser als Balkonien und fur manche sogar besser als mancherAll-inclusive-Urlaub...Auf den gekiesten Wegen durfen Kinder radeln oder Ballspielen, an frohlichem Larm stort sich hier niemand. Lediglich der Rasenmahermuss schweigen - mittags und sonntags. Das Vereinsheim ist verpachtet, der Wirtbetreibt es als offentliches Gasthaus. Viele Neutraublinger nutzen denBiergarten im Sommer und schlendern zwischendurch gemachlich durch die Botanik.Allerhand gibt es hier zu entdecken, denn viele Gartenbesitzer sindSpataussiedler und bringen von Besuchen in ihrer alten Heimat Saatgut oderStecklinge mit, die hierzulande fremdartig anmuten.


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