Mein Vaterhaus
Dort, am fernen Wolgastrome
steht mein deutsches Vaterhaus,
wo als Kind ich einst gewohnet,
geh'n jetzt Fremde ein und aus.
Meine Wiege stand geborgen
in dem Haus am Wolgastrand.
Mutter trug allein die Sorgen,
seitdem Vater war verbannt.
Jede Stube, jedes Guckloch
in dem Haus war mir bekannt.
Auf dem Hof durch manches Schlupfloch
bin ich oftmals durchgerannt.
Es rauscht und stromt in Ru?lands Weiten
Ru?land du hast viel geseh'n.
Uns Wolgadeutsche lie? man schreiten
und wortlos dann untergehn.
Doch dann kam der Tag des Jammers
und man trieb vom Haus uns fort.
Jede Wand, Stub' und Kammer ku?t
ich weinend, ohne Wort.
Als wir aus dem Tore zogen
schaut ich mich noch einmal um.
Hob ein Stein vom Heimatboden,
pre?te ihn an meinen Mund,
traurig gingen wir die Stra?en
unsrer Heimatstadt entlang.
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