Wie auch fast alle Versprechungen der Zarin, wurde auch dieses Versprechen nicht gehalten. Wie die Russen sagen : "Bis zum Gott ist es hoch, und bis zum Zar ist es weit" - im Klartext. man konnte sich bei Niemanden beklagen. . Aber am Bestimmungsort, das den Deutschen zugewiesen wurde, gab es nur wilde Hase und Fuchsen, kein Haus in Weit und Breit, Weil sie am Bestimmungsort erst im Juli ankamen und der Winter kam mit jedem Tag naher, mussten die Ansiedler in der Erde Locher ausgraben, von oben mit Schillf und Rasen decken, eine Tur anbringen und so den ersten Winter uberleben. Fur das Vieh mu?ten sie aus Weiden eine Scheune bauen und von beiden Seiten mit Lehm ausschmieren. Auch der Fu?boden in den Erdhutte wurde mit Lehm geschmiert. In der Decke wurde eine Offnung gelassen, die als Fenster und gleichzeitig fur den Rauchabzug diente - dass war die russische Variante der "Semljanka" - Erdhutte.Die Verpflegung bekamen sie auch nicht regelma?ig, so dass den Ersten Winter auch nicht alle uberlebt haben. Zum Gluck waren unter den Einwanderer au?er Bauern noch Leute anderen Berufen. Es gab Schmiede, Zimmermanner, Offensetzer u.a. Gerade diese Leute leisteten eine wichtige Leistung bei den Huttenbauern. So dank den Offensetzer hatten die meisten einen Offen in der Hutte, mit einem geregelten Rauchabzug, und dank dem Zimmermannern hatten auch die meisten zumindesten ein kleines Fenster in der Decke. Die russischen Bauern haben zu dieser Zeit noch mit einem holzernem Pflug das Feld geackert (Socha). Dank der Schmiede konnten die Deutschen noch im ersten Fruhling mit einem modernisierten Pflug mit einer eisernen *Pflugschare das Feld bearbeiten. Das Holz, das von den Staat geliefert wurde, hatte weit nicht gereicht zum Aufbau der Erdhutte und eines Hauses. Da war wieder die deutsche Tuchtigkeit gebraucht. Da der Sommer in Russland sehr kurz ist, mu?te auch dringend Heu fur den Vieh fur den langen, kalten und sturmischen Winter vorbereitet werden. Grass gab es in der Steppe genugend, aber es mu?te gemaht werden, und nicht jeder hatte eine Sense. Saratov war ziemlich weit entfernt und auf dem Basar gab es auch nicht alles brauchbares und war sehr teuer. Die Familie Martin, meine Vorfahren, wurden am Flu? Karaman im Dorf Stahl angesiedelt. Dort sind sie am 22.07.1767 angekommen. Als spater alle Ortsnamen russische Namen bekommen, hie? das Dorf Svonarev-Kut. Es liegt auf der Wiesenseite der Wolga, auf der ostlicher Seite. Der westliche Ufer der Wolga wurde als Bergseite bezeichnet. Ich weis den Grund nicht, aber alle Flu?e in Russlandm die nord-sudlich oder sud-nordlich flie?en, haben dass Gleiche. An allen diesen Fl?en ist der ostliche Ufer Flach und der westliche mit Hugeln uberseht. Es kann sein, dass das mit der Erddrehung verbunden ist. Also, die Familie Martin begann ihr neues Leben in Russland in einer Erdhutte im Dorf Stahl amKaraman, einem Nebenflu? der Wolga.
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