So hatte die Kaiserin unter anderen auch gedacht, aus der Turkei eine Anzahl von der Russen im Glauben verwandten Griechen nach Sudrussland zu berufen. Aber das Kaiserliche Manifest durfte noch nicht einmal in Konstantinopol gedruckt werden und wurde blo? dem Residenten zu Konstantinopol vorgeschrieben "das Manifest moglichst heimlich und in Stille" zur allgemeinen Kanntnisse zu bringen. Ganz fruchtlos blieben dieBemuhungen der russischen Diplomaten in Schweden, Holland und Spanien, sehr gering waren dieErfolge in Frankreich, zum gro?ten Teil aber wegen der Furcht der Regierungen, einen betrachtlichen Teil der Bevolkerung zu verlieren, und wegen rechtzeitig ergriffenen Ma?nahmen. Dies beziehte sich besonders auf Spanien und Frankreich, in welche letzteren Lande bereits seit 100 Jahren ein strenges Gesetz bestand, welches sogar Helfershelfer bei der Auswanderung die Todesstrafe androhte und Leuten, welche uber irgend eine beabsichtigte Auswanderung der Regierung Anzeige machen, versprach, die Halfte des den Auswanderungslustigen abzunehmenden Vermogens versprach.Infolge solcher strenger Ma?nahmen musste in diesen Landern russischerseits au?erordentlich vorsichtig vorgegangen werden und in Frankreich wurde nicht einmal das Manifest vom 22.07.1763 in den Zeitungen abgedruckt. . Man begnugte sich damit, blo? einzelne Exemplare desselben zu verteilen, und sogar dieses schon eine eifrige Wachsamkeit der franzosischen Polizei und eine strenge Uberwachung aller aus Frankreich Abreisenden zur Folge. In Osterreich, speziell in Ungarn erfolgten bereits 1609 und 1613 Verbote gegen die Auswanderung unter Androhung der Todesstrafe. Diese Verbote bekamen erst dann ihre besondere Wirksamkeit, als Kaiser, Karl-6.,Anfang die freien Landereien in Ungarn mit Einwangerer aus Deutschland zu besiedeln. Gerade damals, als der Auswanderungsstrom sich in Gewalt nach Ungarn ergo?, erfolgte der Ruf nach Russland und kam es ofter vor, dass Auswanderer, die bereits von ihrer Regierung die Erlaubnis erhielten hatten, sich nach Ungarn zu begeben, wegen gro?erer Vorteile in Russland ihrenReiseplan anderten und lieber nachRussland gingen.
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