Als Folge des Zusammenbruchs der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten kam es gegen Ende der achtziger Jahre zu einer Masseneinwanderung von mehreren Hunderttausend Russlanddeutschen in die Bundesrepublik Deutschland. Der wirtschaftliche Niedergang und der aufkeimende Nationalismus in der Region motivierte zahlreiche deutschstammige und deutschsprachige Familien dazu, die ehemalige Sowjetunion zu verlassen. Neben einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage erhofften sich die Zuwanderer, in Deutschland ihre hergebrachte sprachlich-ethnische und religiose Identitat besser entfalten zu konnen. Bereits in der Stalin-Ara waren Russlanddeutsche systematischer religioser und ethnischer Verfolgung ausgesetzt gewesen. Aus diesen Grund galten gerade seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges besondere Einreiseerleichterungen fur deutschstammige Sowjetburger.
Die Einwanderung russlanddeutscher Aussiedler
Ihren zahlenma?igen Hohepunkt erreichte diese Migrationswelle in den Jahren zwischen 1989-1992. In diesen Jahren wanderten fast 600.000 Russlanddeutsche in das wiedervereinigte Deutschland ein. Obgleich die Zahl der Zuwanderer aus Russland und der Gemeinschaft unabhangiger Staaten (GUS) ab Ende der neunziger Jahre wieder deutlich sank, kamen bis 2006 insgesamt rund 2,3 Millionen Russlanddeutsche in die Bundesrepublik. Seit 2008 ist die Zahl der russlanddeutschen Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion auf deutlich unter 5.000 pro Jahr gesunken.
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