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Старый 31.01.2011, 05:26
irina movt
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Gerhard Zielke
Beichte eines Versagers
Ich seh mich gehn durch weiche Raume,
mit schwarzen Kleidern angetan.
Drapierte Vorhange wie Traume –
Ein Trugbild nur, ein eitler Wahn.
Weg, weg, du falsches Zwecksbekenntnis!
Wer hat sich hier zur Zeit bekannt?
Mit festem Mut der Selbstverbrennung
zertrummern wir der Dogmen Wand.
Man muss sich endlich mal entscheiden,
es findet sich ein Ausweg einst.
Willst du denn immer Schwachling bleiben
im wilden Treiben unsres Seins?
Wie lange wird das Volk gegangelt,
wie lange ist’s schon angepflockt?
Wie lange ist’s in seiner Enge
der allererste Sundenbock?
Doch nicht mit Blei zerstort man Wande
und nicht mit blodem Marktgeschrei.
Das schwere Kreuz in schwachen Handen –
so gehen wir durch dichte Reih’n.
In fremdem Lande leben wir,
in fremdem Lande sterben wir.
Und keiner will uns etwas gonnen.
Und fremde Lieder singen wir,
und fremden Kummer leiden wir …
die fremden Schmerzen brennen.
1980
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