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Erwachsene klauen Ausdrucke der Jugendsprache
„Cool“ steht seit 1980 im normalen Duden. Seit 2000 wird es auch dort nicht mehr mit kuhl, unaufgeregt ubersetzt, sondern mit gut, sagt Werner Scholze-Stubenrecht aus der Duden-Redaktion. Mit der Abkurzung „Jugendspr.“ seien zurzeit nur etwa ein Dutzend Worter im Rechtschreib-Duden gefuhrt. „Auch chillen ist mittlerweile nicht mehr Jugendsprache“, sagt er. Ahnlich sei es mit Proll. An dem erlautert Eva Neuland, was passiert, wenn Erwachsene die Worter ihrer Kinder ubernehmen: Begriffe bekommen dann oft eine andere Bedeutung. Der Proll ist fur Erwachsene meist ein ungehobelter, dummer Typ. Aber nicht der Angeber im Playboyhaschen-T-Shirt, der er fur 15-Jahrige wie Denise ist. Sie blattert im Worterbuch und stockt: „Nippelwetter“, liest sie vor. „Das sagt doch meine Mutter immer.“ |
Der besondere Effekt im Sprachgebrauch
Stimmt alles nicht, betont Forscherin Eva Neuland. Sie hat in einer Studie 1200 Jugendliche beim Sprechen aufgenommen und befragt und sagt: Wenn von shoppen gesprochen werde, dann nicht, weil junge Leute das Wort einkaufen nicht mehr kennen. „Vielmehr wollen sie zum Teil besondere Ausdruckseffekte erzielen, zum Beispiel ist ,der burnt bis zum Siedepunkt' ausdrucksstarker und witziger als ,der argert sich'.“ Was kann man eigentlich dagegen haben, dass Lukas und Julian im Gesprach mit Levent und Furkan cu (turkisch fur „boah, harte Sache“) sagen? Oder wenn ein Satz bei ihnen dann mit lan (turkisch fur „Alter, Junge!“) endet? Dass junge Leute die deutsche Sprache verunstalteten, mussten sich auch Studenten vor 300 Jahren schon anhoren. Daran hat sich wenig geandert. Dabei gebrauchen Erwachsene Worte aus der Jugendsprache haufig selbst. Jugendlich wollen heute viele sein, meint Forscherin Neuland. |
Verfall der deutschen Sprache?
Die Worterbucher aber trugen dazu bei, dass ein falsches Bild davon entstehe, wie Jugendliche sprechen. Da lesen Erwachsene dann burnen, Chillus und flamen und finden: Die englischen Begriffe versauen die deutsche Sprache. Beim Weiterblattern fallen ihnen Muschitoaster, Nuttenstempel und Schwanzmutze ins Auge, und sie sehen sich bestatigt: Die Jugend wirft nur noch mit unanstandigen Ausdrucken um sich. Wer lollen statt lachen sagt, dem, so wird vermutet, ist offenbar das SMS-Tippen ins Hirn gestiegen. Und so weiter und so fort. Diese Jugend heutzutage kann nicht mal mehr richtig Deutsch - wie oft hat man das schon gehort? |
Viele Sprachfachleute sind der gleichen Meinung. Die Bucher seien „ganz nett“, meint etwa Peter Schlobinski an der Uni Hannover. Aber sie zeichneten ein falsches Bild. Jugendsprache als solche gebe es namlich gar nicht: Es sei ein ziemlicher Unterschied, ob Zwolfjahrige auf dem Schulhof uber Lehrer lastern oder Funfzehnjahrige beim Skaten in der Halfpipe fachsimpeln. In den Buchern aber schnurrt alles auf ein paar Vokabeln zusammen und passt dann in jede Tasche.
Mehr als nur Tussi oder geil Zum Thema FAZ.NET-Leser verraten ihre liebsten Etymologien Das Buch des Rappers Bushido sturmt die Bestsellerlisten Die Frage ist nur: In wessen Tasche? Haufig auch in die Erwachsener, hei?t es einstimmig bei den Worterbuch-Machern Pons und Langenscheidt. Oft wurden Titel im Vorbeigehen mitgenommen, sagt eine Pons-Sprecherin. Das Geschaft lauft. In diesem Jahr lasst Langenscheidt zum ersten Mal auch ein „Jugendwort des Jahres“ wahlen. Der Werbegag kommt an. 25 000 Leute haben in den ersten zwei Monaten online abgestimmt. So etwas argert Eva Neuland. „Jugendsprache wird zum Konsumgut“, sagt die Sprachforscherin von der Uni Wuppertal. Dabei sei Jugendsprache viel mehr als eine Ansammlung von Au?erungen wie ey, Tussi oder geil. „Sie bedeutet auch frotzeln, lastern, herumalbern, ironisieren und karikieren, sich uber jemanden lustig machen“, sagt sie. |
Worterbucher bilden nicht die Realitat ab
Wenn Jugendliche uber Halfpipes fachsimpeln, kommen Erwachsene oft nicht mehr mit Seit ein paar Jahren erklaren extra Worterbucher Ahnungslosen den Jugendsprech. Sie listen von A wie abschimmeln bis Z wie Zweitwohnung Begriffe auf und ubersetzen, dass, wer abschimmelt, sich zu Tode langweilt, und eine Zweitwohnung herumgetragen werden kann, als Handtasche namlich. Auch Lukas und Furkan, mit 14 Jahren Experten fur Jugendsprache, haben eines dieser Werke dem Praxistest unterzogen. Sie finden: „Das meiste ist Schwachsinn.“ |
shoppen - einkaufen
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lollen - lachen
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