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Auch er wei? nicht, wohin er will.
Er schweigt und geht hinaus. Da heult die Zugsirene schrill! Der Zug fahrt langsam und halt still. Die Toten steigen aus. Ein Kind steigt aus. Die Mutter schreit. Die Toten stehen stumm am Bahnsteig der Vergangenheit. Der Zug fahrt weiter, er jagt durch die Zeit, und niemand wei?, warum. Die I. Klasse ist fast leer. Ein feister Herr sitzt stolz im roten Plusch und atmet schwer. Er ist allein und spurt das sehr. Die Mehrheit sitzt auf Holz. Wir reisen alle im gleichen Zug zu Gegenwart in spe. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir sitzen alle im gleichen Zug und viele im falschen Coupe. Erich Kastner |
Das Eisenbahngleichnis
Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir fahren alle im gleichen Zug. Und keiner wei?, wie weit. Ein Nachbar schlaft, ein anderer klagt, ein dritter redet viel. Stationen werden angesagt. Der Zug, der durch die Jahre jagt, kommt niemals an sein Ziel. Wir packen aus. Wir packen ein. Wir finden keinen Sinn. Wo werden wir wohl morgen sein? Der Schaffner schaut zur Tur herein und lachelt vor sich hin. |
Der Panther
Sein Blick ist vom Vorubergehn der Stabe so mud geworden, da? er nichts mehr halt. Ihm ist, als ob es tausend Stabe gabe und hinter tausend Staben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betaubt ein gro?er Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hort im Herzen auf zu sein. Rainer Maria Rilke |
weiter:
»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Tochter sollen dich warten schon; Meine Tochter fuhren den nachtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein.« Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkonigs Tochter am dustern Ort? - Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau. - »Ich liebe dich, mich reizt deine schone Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.« Mein Vater, mein Vater, jetzt fa?t er mich an! Erlkonig hat mir ein Leids getan! - Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er halt in den Armen das achzende Kind, Erreicht den Hof mit Muhe und Not; In seinen Armen das Kind war tot. |
Johann Wolfgang von Goethe
Erlkonig Wer reitet so spat durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er fa?t ihn sicher, er halt ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? - Siehst Vater, du den Erlkonig nicht? Den Erlenkonig mit Kron und Schweif? - Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. - »Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schone Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gulden Gewand.« Mein Vater, mein Vater, und horest du nicht, Was Erlenkonig mir leise verspricht? - Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In durren Blattern sauselt der Wind. - |
Friedrich Schiller
Das Madchen aus der Fremde. In einem Thal bei armen Hirten Erschien mit jedem jungen Jahr, Sobald die ersten Lerchen schwirrten, Ein Madchen, schon und wunderbar. Sie war nicht in dem Thal geboren, Man wu?te nicht, woher sie kam; Und schnell war ihre Spur verloren, Sobald das Madchen Abschied nahm. Beseligend war ihre Nahe, Und alle Herzen wurden weit; Doch eine Wurde, eine Hohe Entfernte die Vertraulichkeit. Sie brachte Blumen mit und Fruchte, Gereift auf einer andern Flur, In einem andern Sonnenlichte, In einer glucklichern Natur. Und theilte Jedem eine Gabe, Dem Fruchte, Jenem Blumen aus; Der Jungling und der Greis am Stabe, Ein jeder ging beschenkt nach Haus. Willkommen waren alle Gaste; Doch nahte sich ein liebend Paar, Dem reichte sie der Gaben beste, Der Blumen allerschonste dar. |
HeinrichHeine
Ein Weib Sie hatten sich beide soherzlich lieb, Spitzbubin war sie, er war ein Dieb. Wenn er Schelmenstreiche machte, Sie warf sich aufs Bett und lachte. Der Tag verging in Freud und Lust, Des Nachts lag sie an seiner Brust. Als man ins Gefangnis ihn brachte, Sie stand am Fenster und lachte. Er lie? ihr sagen: O komm zu mir, Ich sehne mich so sehr nach dir, Ich rufe nach dir, ich schmachte - Sie schuttelt' das Haupt und lachte. Um sechse des Morgens ward er gehenkt, Um sieben ward er ins Grab gesenkt; Sie aber schon um achte Trank roten Wein und lachte. |
Johann Wolfgang von Goethe
Gefunden Ich ging im Walde So fur mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blumchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Auglein schon. Ich wollt es brechen, Da sagt es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Ich grub's mit allen Den Wurzlein aus. Zum Garten trug ich's Am hubschen Haus. Und pflanzt es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und bluht so fort. |
È.èÒÅ
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