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Старый 03.02.2011, 17:34
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ALEKSO ALEKSO вне форума
 
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Lobende Theaterkritiken der ersten Jahre, Erfolg bei den Zuschauern und allgemeine Zufriedenheit - diese *Atmosphare war Anfang der achtziger Jahre in unserem Theater vorherrschend... Und plotzlich... Eine Erleuchtung... Wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Bittere Aussagen der russlanddeutschen Intelligenz: „Ein Theater fur die Deutschen, aber nicht uber die und von den Deutschen.“
Nach einer Auffuhrung in Nordkasachstan, wo wir 1982 auf Tournee waren (an jenem Abend wurde „Emilia Galotti“ gespielt), fragte ich einen alten Mann nach seinen Eindrucken. „Ach, Kind, ich hun fast nix verstanne, morje komm ich nett. Liewer guck ich mr e Kino im Televisor oh, dort versteh ich mehr“. Hatten wir nicht fruher merken konnen, dass Lessings Sprache fur unsere Deutschen, die uber 40 Jahre uberhaupt kein deutsches Wort von der Buhne horen konnten, zu kompliziert fur den Anfang war? Warum gerade Lessing in einem kleinen Dorf, auf einer bescheidenen Buhne, wo man nur Dialekt sprach und wo man in den letzten funfzig Jahre kein einziges hochdeutsches Wort horte?
Den zweiten Schock erlebten wir, als der bekannte Schriftsteller Dominik Hollmann im „Neuen Leben“ schrieb: „Und nun noch eine sehr ernste Bemerkung: wir vermissen fast vollstandig Buhnenstucke, die das Leben, die Geschichte der Sowjetdeutschen darstellen. Uber die Ursache des Fehlens sowjetdeutscher Stucke des Theaters muss man sich Klarheit schaffen. Es muss jedem, der uber die Aufgaben des Theaters nachdenkt, auffallen: es ist dies ein deutsches Theater ohne Stucke sowjetdeutscher Autoren.“
Der damalige kunstlerische Leiter des Theaters Wladimir Iontow war sofort bereit, die Situation zu retten. Es stand auch gerade ein Stuck zur Verfugung: "Die gro?e Prufung" von Alex Debolski. Dieses Stuck sollte als Anfang unserer kunftigen Arbeit mit den russlanddeutschen Dramatikern gelten. Leider misslang dieser Versuch. Nach langen Uberlegungen wandten wir uns der Vorkriegsdramatik zu. Bulat Atabajew, ein kasachischer Regisseur, der 1984 die Theaterhochschule in Alma-Ata absolviert hatte, au?erte die Idee, das Stuck „Der eigene Herd“ von Andreas Saks zu inszenieren, das seine Erstauffuhrung 1940 am Akademischen Staatstheater Engels hatte. Die Inszenierung brachte den Schauspielern viel Neues: Sie waren in die Vorkriegsgeschichte unseres Volkes vertieft und von der Arbeit hingerissen. Damit begann auch der Kampf um das nationale Theater.
Obwohl spater auch andere Stucke russlanddeutscher Autoren inszeniert wurden, lebte diese Auffuhrung noch Jahre auf der deutschen Buhne fort. Nach jeder Vorstellung sa?en die Zuschauer niedergeschlagen und wortlos auf ihren Platzen und kampften mit den Tranen. Es dauerte immer ein Paar Minuten, erst dann begann der nicht enden wollende Beifall. Und danach wurde immer wieder bis tief in die Nacht hinein gesprochen...
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