Ich wage es auch hier eins meiner Gedichten/Lieder hier reinzustellen. Das kam mir in den Sinn, als ich die Erinnerungen meines Vaters bearbeitete und ins Deutsche ubersetzte. * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *Ein alter Brief

Diesen Brief entdeckteich neulich, als ich die vergilbten alten Zettel und Fotos meiner Elterndurstoberte. Meine Mutter hatte ihn an meinen Vater in die Trudarmee geschickt, zu einer Zeit, als sie mit ihrenvier Kindern am verhungern war.

Mein lieber Mann ich gru?e dich,
es ist schon spate Nacht.
Die Kinder schlafen endlich tief –
ich finde keinen Schlaf.

Wie geht es dir? Wir leben noch,
und du, wie fuhlst du dich?
Aus unsrem Dorf sind viele Tod,
am bessren Ort sind sie.

Ich sehne mich nach jener Zeit,
als wir so schon und jung
sangen ein Lied beim Sternenschein.
- * * * Nur noch Erinnerung?

Meine Gitarre klang so froh,
wir sangen leis?, begluckt,
ein Feuer brannte lichterloh,
die Freunde sangen mit:

Du, du liegst mir im Herzen,
du, du liegst mir im Sinn,
du, du machst mir viel Schmerzen,
wei?t ja wie gut ich dir bin.

Ich hoffe, diese schwarze Zeit,
halt nicht mehr lange an.
Halt durch und komme recht bald Heim,
aufwiederseh?n, bis bald.

©Katharina Fast-Friesen 19.09.2011