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Просмотр полной версии : Театральные подмостки и российские немцы (Немецкий театр Темиртау - Алма-Ата: ...


ALEKSO
21.12.2010, 21:13
Театральные подмостки и российские немцы (Немецкий театр Темиртау - Алма-Ата: история и репертуар, актеры и поклонники, продолжение творчества в Германии)...

Остывшая колыбель национальной культуры
30 лет творчества и борьбы
Theater fur die Minderheit


Das Deutsche Theater Almaty wurde 1980 fur die russlanddeutsche Minderheit in der damaligen Sowjetunion gegrundet und feiert jetzt im Dezember sein 30-jahriges Jubilaum.
Aber es ist kein reines Freudenfest, denn das Deutsche Theater Almaty – das vor allem in den 1990er Jahren sehr erfolgreich war, mit jungen sowohl russlanddeutschen als auch russische Schauspielern, die viel ausprobieren konnten – kampft in den letzten Jahren um sein Uberleben. Der Grund: Seit 1990 verlie?en rund eine Million Russlanddeutsche Kasachstan; es blieben etwa 200.000, die aber kaum noch deutsch sprechen, es ist mittlerweile eine Fremdsprache fur sie.


Ausfuhrlich: ornis-press.de

ALEKSO
21.12.2010, 23:53
Из истории театра:
1930 RUSSLANDDEUTSCHES THEATER
Grundung des ersten Theaters der Ru?landdeutschen in Engels, der Hauptstadt der Wolgarepublik. Das Ensemble dieses staatlichen Theaters setzte sich aus Laienschauspielern aus verschiedenen ru?landdeutschen Siedlungen zusammen.
Erwin Piscator, der anreist um einen Film uber die Wolgarepublik zu drehen, au?ert sich negativ uber intellektuelles Niveau, Sprach- und schauspielerische Kompetenz der Truppe, mochte sich jedoch am Aufbau eines deutschen politischen Theaters beteiligen.
1936 Die gesamte Truppe reist zu einer Fortbildung nach Moskau an das 'Mali Theatr'. Die Schauspieler sprachen jeweils verschiedene deutsche Dialekte und auch in der Regel ma?ig Russisch. Bei der Abreise aus Moskau erhalt das Theater aus dem Kostumfundus des 'Mali Theatr' sehr schon gearbeitete Kostume. Neben Auftritten im Theater in Engels finden Propagandaeinsatze wahrend der Erntearbeiten statt.
Im Repertoire sind u.a. die Stucke ru?landdeutscher Autoren: 'Wir selbst', 'Heimatliche Weiten', 'Der eigene Herd' (Andreas Sachs).
1939 Theaterbrand. Das Theater ist ohne Unterkunft.
Aus den deutschen Raionen in der Nahe von Tiiblissi, Odessa und Dnjepropetrowsk ist die Existenz von deutschen Laientheatergruppen uberliefert, die sich fortbilden und austauschen mochten.
1941 August: Schlie?ung des Theaters. Auflosung der Wolgarepublik. Deportation aller Deutschen nach Sibirien und Kasachstan. Ru?landdeutschen wird der Zugang zu Hochschulbildung wenn uberhaupt nur unter gro?en Erschwernissen ermoglicht.
1955 Entlassung der uberlebenden, zerstreut lebenden Ensemblemitglieder aus der 'Arbeitsarmee'. Noch Jahrzehnte werden Ru?landdeutsche vollig zu Unrecht mit dem Vorwurf 'Nazis, Faschisten, Kollaborateure' konfrontiert werden.
1961,
1965 * *Erste und zweite Delegation der Ru?landdeutschen reist unter gro?en Erschwernissen nach Moskau und tragt im Kreml ihre Rehabilitationsforderungen vor. Es mu? heute davon ausgegangen werden, da? mehr als die Hafte der Delegationsmitglieder KGB Zuarbeiter waren. Einer der Punkte aus dem Forderungskatalog ist die Neugrundung eines deutschen Theaters.
1975 Grundung einer deutschen Schauspielklasse an der Schtschepkin-Theaterhochschule in Moskau. Der Unterricht findet uberwiegend in russischer Sprache statt, die Deutsche Sprache wird als intensive Fremdsprache unterrichtet. Die Studenten sprechen Dialekt und kommen aus Westsibirien, dem Altai und aus Kasachstan.
1976 Aufnahmeprufungen fur eine zweite Klasse.

ALEKSO
23.12.2010, 01:50
Das Festival der deutschen Kulturim Oktober 1990 in Alma-Ata/Kasachstan mit uber 2.000 Musikern,Sangern, Tanzern und Schauspielern aus Kasachstan, Sibirien, Ural,Wolgagebiet, Kirgisien, Usbekistan, Ukraine und aus Deutschland war eineinmaliges und gro?tes kulturelles Ereignis in der Geschichte derDeutschen in der ehem. UdSSR. Organisiert wurde das Festival vom Deutschen Theater Alma-Ata/Kasachstan.

AmFestival nahmen 120 russlanddeutsche Gesang-, Musik- und Tanzgruppen,Chore, Blasorchester, Kinder- und Jugendensembles sowie beruhmteSolisten, Kunstler und Schriftsteller teil.

DasFilmmaterial ist auf Wunsch zahlreicher Landsleute von derLandsmannschaft uberarbeitet, neu zusammengefasst und vervielfaltigtworden. Die absolute Mehrheit der Festival-Teilnehmer lebt nun inDeutschland. Fur sie, ihre Familien und Freunde ist dieser Videofilmeine einzigartige Erinnerung und wertvolle Kulturgeschichte.
DerVideokassette ist nicht nur das komplette Filmprogramm, sondern auchein Liederheft mit im Film gesungenen deutschen Volksliedern beigefugt.
Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Stuttgart, prasentiert:
Videofilmuber das Festival der Deutschen Kultur vom 23. bis 26. Oktober 1990 inAlma-Ata/Kasachstan (Neufassung 2003, Filmdauer: etwa 4 Stunden)

ALEKSO
24.12.2010, 21:35
Поёт Виктория Лейн (Viktoria Lein)...
Голос *этой молодой и красивой женщины всё чаще звучит в эфире и в концертных *залах. Виктория сама *переводит русские песни на английский язык и своими *выступлениями благославляетих в жизнь. Чтобы люди во всём мире могли *слышать, как поёт наша душа, как онаумеет страдать и любить.Виктория поёт на семи языках. Немецкий *она знает с детства - выросла в *немецком посёлке Батамшинск, что в Актюбинской *области. Родители – Эльза и Валдимир Ган - были очень музыкальны. Мама пела в ансамбле «Ритм-72», oтец тоже пел и играл на гитаре. Виктория закончив в Актюбинске *музыкальное училище,поступила в театральную академию в Алма-Ате. Успела ещё и в немецком *театре поработать вокальным руководителем немецкой труппы.
Её *голосу удивлялись, ей пророчили большое будущее, а *она возьми да уедь со *своим мужем Генрихом, артистом того же театра, в *Германию. А здесь – всё с нуля...
В *Мюнхене Виктории отказали даже в должности учительницы вокала *в *музыкальной школе. Спасибо, хоть разрешили повесить на стенку *маленькое *объявление о том, что она ищет учениц. И очень скоро позвонила *мама первой из *них - Грации Баур. Её девочке подарили к 14-летию один час занятий по вокалу,не могла бы Виктория «осуществить» этот подарок? И вот стоит Грация перед ней - в очках, с перехвачиваюшей *волосы лентой - и очень стесняется «открыть» свой голос. Долго пришлось *поработатьВиктории, чтобы освободить этот голос, заставить его зазвучать вполную *силу - так, как задумала это природа. Прошло шесть лет, и Грация вошла в пятёрку лучших *исполнителей на конкурсе «Deutschland sucht den Superstar“. Когда *девушку при очередном выступлении исключили из пятёрки, Виктория в зале *расплакалась. Она была уверена, что голос Грации *гораздо лучше *оставшихся «звёзд». Грация спустилась в зал и успокаивала свою *учительницу: выдержке и стойкости она научилась у неё, теперь *пришлось на ней и *применить эти знания.
Виктория *Лейн многих подростков обучила пению, сама часто пела со сцены,но *по-настоящему о ней заговорили только после Грации. Известные певцы ибольшиесветила заметили, наконец, бесспорный талант молодой артистки и *стали *приглашать её на всевозможные концерты и фестивали. Говорят,попасть теперь к *ней в ученицы непросто: юные претенденты на звание звезды стоят в очереди. *Несколько лет назад она создала трио AMIDEA:
Am *Dienstag, den 28.12. um 17:30 Uhr ist das *Popklassik-Trio AMIDEA live zu *Gast in der „Abendschau“ des Bayerischen *Fernsehens (BR). AMIDEA - eine sinnliche Kombination aus kraftvollen *Stimmen, Schonheit und musikalisch hochstem Anspruch.
Viktoria, *Sandra und Odaiah haben es sich zur Aufgabe gemacht eine *gesangliche *Brucke zwischen Pop und Klassik zu bilden, um das bekannte *Thema neu aufleben *zu lassen. Durch die erfrischend naturliche und *gefuhlvolle Art der *Interpretation ist es dem Trio gelungen einen neuenindividuellen Klang zu erschaffen.
***********.amidea-popklassik.de/index.php

ALEKSO
28.12.2010, 22:02
Andrej Lein - Schauspieler und Entertainer
Andrej hat seine Ausbildung in der altesten Theater-Hochschule namens „Tschepkin“ am Akademietheater in Moskau gemacht. Seit 1995 ist er bei der ZBF (Zentrale Buhne und Fernsehen Vermittlung) in Munchen. *
Bereits am Theater entdeckte Andrej Lein seine Leidenschaft fur Musik. Er spielt Gitarre und singt gerne Schlager.
Als Schauspieler hat er in zahlreichen Filmen und Fernsehserien mitgespielt z.B.: "Ein Bayer auf Rugen" mit Wolfgang Fierek, "Marienhof", "Jets - Leben am Limit", " Aktenzeichen XY", "Abschied von Alma-Ata" und in vielen anderen. Er ist hin und wieder als Synchronsprecher fur Kino-, TV-, Industrie- und Werbefilme, u.a. Kinofilm „Der Untergang“ tatig.
Im Marz 2003 grundete Andrej-Heinrich Lein eine Kunstleragentur Lein-Up, die uber eine gro?e Auswahl von erstklassigen Kunstlern verfugt. Mehr Info unter: ****.Leinup.de

ALEKSO
28.12.2010, 22:02
Viktoria Lein - Ein Showtalent mit Musik im Blut
Viktoria ist aber auch noch mit einem anderen Talent als Vocalcoach in den Medien vertreten. Sie verhalf Gracia Baur bei der Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" durch ihren Gesangsunterricht (4 Jahre lang) zu einem Platz unter den letzten funf Kandidaten. Inzwischen gilt sie in Munchen als der Musikexperte, das "Sprungbrett fur Superstars in spe".
Viktoria schreibt auch eigene Songs. So hat sie eine Motivationshymne „Always“ fur Wladimir Klitschko in Englisch und Russisch geschrieben und hat den Song in der BR-Sendung „Blickpunkt Sport“ Wladimir personlich vorgestellt.
Viktoria ist eine ausgesprochen starke Personlichkeit, ein musikalischer Voll-Profi. Ihr Genre im Gesang erstreckt sich uber Chanson, Jazz, Musical und Evergreens bis zur Popmusik. Au?erdem tritt Viktoria auch als Solokunstlerin in Begleitung einer 4-5-Mann Band oder mit Tanzer/Innen auf. Mehr Info unter: ***.viktoria-music.de

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28.12.2010, 22:03
Am *Dienstag, den 28.12. um 17:30 Uhr ist das *Popklassik-Trio AMIDEA live zu *Gast in der „Abendschau“ des Bayerischen *Fernsehens (BR). AMIDEA - eine sinnliche Kombination aus kraftvollen *Stimmen, Schonheit und musikalisch hochstem Anspruch.
Viktoria, *Sandra und Odaiah haben es sich zur Aufgabe gemacht eine *gesangliche *Brucke zwischen Pop und Klassik zu bilden, um das bekannte *Thema neu aufleben *zu lassen. Durch die erfrischend naturliche und *gefuhlvolle Art der *Interpretation ist es dem Trio gelungen einen neuenindividuellen Klang zu erschaffen.
***********.amidea-popklassik.de/index.php

ALEKSO
30.12.2010, 03:42
Zwei Drittel des Jahres war das Ensemble auf Gastspieltournee in den deutschen Dorfern, nicht nur im Gebiet Odessa, sondern auch in den Mutter- und Tochterkolonien im Sudosten der Ukraine. In den Dorfern wurden an mehreren Tagen hintereinander Theaterauffuhrungen oder Konzertabende gegeben. Die Veranstaltungen wurden in Klubhausern, uberwiegend aber in den Kirchen durchgefuhrt, die zweckentfremdet genutzt wurden.
Zum Repertoire gehorten Stucke von Shakespeare, Moliere, Goldoni, Schiller, Lessing und Gorki, aber auch Marchenauffuhrungen fur Kinder. Spater kam noch ein Puppentheater hinzu. Die Konzerte waren vielseitig. Neben dem zeitgenossischen sowjetischen wurden uberwiegend klassische Musikstucke gespielt: Werke von Mozart, Beethoven, Haydn, Verdi, Bizet, Schubert, Tschaikowski, aber auch Stucke aus Operetten von Strau?, Kalman, Lehar usw. Es wurden auch Lieder und Tanze geboten. Alle Theaterstucke mussten vom staatlichen Kunstkomitee genehmigt werden, was zu Einschrankungen fuhrte.
Die letzte Vorstellung fand am 22. Juni 1941 bei einer Tournee in einem deutschen Dorf statt. Danach wurde das Ensemble nach Odessa zuruckbeordert und die Spieltatigkeit eingestellt.
Zusammengefasst von Nina Paulsen nach:
- *Lexikon zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen (Bildungsverein fur Volkskunde in Deutschland DIE LINDE e.V., Berlin 2000).
- *Gerd Stricker. Deutsche Geschichte im Osten Europas. Russland (Siedler Verlag, Berlin 1997).
- *„Erinnerungen an das Deutsche Staatstheater in Engels“ von Maria Henning („Freundschaft“ vom 4. Juli 1989).

ALEKSO
30.12.2010, 03:42
Deutsches Theater in Odessa
Neben dem Deutschen Theater in der Wolgarepublik existierte auch im Schwarzmeergebiet ein Deutsches Theater in Odessa. Durch Werbung unter Studenten des Deutschen Padagogischen Instituts, der Arbeiterfakultaten und befahigten Jugendlichen in den deutschen Dorfern *wurde 1932 eine Kulturgruppe aufgebaut. Anfang 1933 erfolgte deren Umwandlung in ein Theaterstudio. Hier lernten die angehenden Schauspieler unter anderem die Sprech- und Schauspieltechnik. Bereits wahrend der Ausbildung *wurden Einakter aufgefuhrt.
Aus dem Theaterstudio entwickelte sich nachher ein vom Staat finanziertes Deutsches Theater, das in einer gut erhaltenen ehemaligen Kirche untergebracht war. Direktor wurde Adolf Heft, ab 1937 Konstantin Wollenberg, Regisseurin Ilse Behrend-Groa, eine reichsdeutsche Emigrantin. Kapellmeister und Dirigent war Waldemar Hausbrand. Das Orchester verfugte ausschlie?lich uber Zupfinstrumente. Diese wurden wie auch die Requisiten, Kostume und Schuhe, in speziellen Werkstatten der Stadt gefertigt. Viele Schauspieler waren zugleich Musiker, wodurch Kosten gespart werden konnten.

ALEKSO
30.12.2010, 03:44
Um 1935 wurde Erwin Piscator als neuer Theaterleiter berufen, der sich vor allem durch sein Engagement fur die aus dem nationalensozialistischen Deutschland emigrierten Schauspieler auszeichnete, aber die Kultur- und Kunstinteressen der Wolgadeutschen um einiges vernachlassigte. Nach Piscator sollte das Theater in Engels auf hohem Niveau „als wahrer und Fortsetzer des gro?en deutschen Kulturwertes“ dienen, „Vergangenheit und Gegenwart des wolgadeutschen Volkes“ darstellen und insbesondere antifaschistische und sozialistische Stucke auffuhren. Er bevorzugte fur sein Projekt deutsche Emigranten, denn das Niveau der meisten wolgadeutschen Schauspieler war seiner Einschatzung nach zu niedrig.
Diese Situation fuhrte zu einem schmerzhaften Konflikt, der auf dem Gegensatz von westlichen Fachleuten und russlanddeutschen Bauern, die mit einer fur sie fremden Welt in Beruhrung kamen, beruhte. „Die Emigranten neigten zu Geringschatzung, was die Minderwertigkeitskomplexe der Russlanddeutschen verstarkte und ihre Initiative erstickte“, ist bei Gerd Stricker nachzulesen.
Andererseits schien die Sowjetfuhrung ganz wenig die Kontakte zwischen den Emigranten und der russlanddeutschen Bevolkerung zu schatzen, 1937 wurde dies noch offensichtlicher. Der Druck sowohl auf die eigenstandige deutsche Kultur und die russlanddeutschen Kunstler als auch auf die Emigranten nahm zu. Piscator entging der Verhaftung nur dadurch, dass er von einer Auslandsreise nicht in die Sowjetunion zuruckkehrte.
Seinem Nachfolger Bernhardt Reich (danach Curt Trepte), der 1926 in die Sowjetunion emigriert war, gelang es 1936 noch die erste Shakespeare-Auffuhrung vor wolgadeutschem Publikum zu zeigen. Ende der drei?iger Jahre machte das Theater noch eine Gastspielreise nach Moskau. In einer soliden Fachschrift konnte man danach eine ausfuhrliche Rezension einer prominenten *Kunstkritikerin uber das Theater nachlesen. Es wurden die Erfolge des Theaters hervorgehoben und einigen Darstellern wurde betrachtliches Lob gespendet. Zuletzt wurden die „Rauber" von *Friedrich Schiller aufgefuhrt. Mit der Auflosung der ASSRdW nach dem Erlass vom 28. August 1941 musste auch das Deutsche Staatstheater seine Tatigkeit einstellen.
Zusammengefasst von Nina Paulsen

ALEKSO
30.12.2010, 03:44
Auch um die Zuschauergunst hatte das junge Theater hart zu kampfen. Das Buhnendeutsch (die Kluft zwischen Hochdeutsch und Dialekt war enorm) und das klassische Repertoire, mit dem sich die wolgadeutschen Zuschauer kaum identifizieren konnten, fuhrten unumganglich zu einem geringen Erfolg beim Zuschauer. Dazu kam noch die Tatsache, dass das Theater keinen selbstandigen Raum hatte. Es teilte den Zuschauerraum mit 840 Platzen und die Buhne abwechselnd mit der russischen Truppe und einer Operette, was nicht selten Reibereien verursachte. Die Regierung forderte das junge Theater mit einer betrachtlichen finanziellen Unterstutzung und es war strengstens untersagt, sie fur andere Zwecke zu verausgaben. Vor Ort aber wurde das Verbot sehr oft und gern unter dem Vorwand umgangen, da das Deutsche Theater einen sehr geringen Publikumserfolg hatte.
Das Image des Theaters und der Zuschauerbesuch besserten sich wahrend und nach den Gastspielen in Balzer, Seelmann, Marxstadt und auf der Krim. Bei den Gastspielreisen hatte das Theater in der Regel einen Raum fur sich, und er blieb auch nicht leer. Eine besonders gute Aufnahme hatte das Theater in Seelmann. Hier wurde oft die Freude uber die Moglichkeit, *Deutsch von der Buhne zu horen, ausgesprochen. Nebst Seelmann gehorte die Gastspielreise auf die Krim 1934 zu den erfolgreichsten Gastreisen. Die Sprachkenntnis war dort wesentlich besser, wodurch der Kontakt zwischen den *Schauspielern und Zuschauern um vieles enger wurde. Nach dem Abgang des Regisseurs Barbier 1934 kampfte das Theater weiter um seine Existenz weiter.

ALEKSO
30.12.2010, 03:45
Die Repertoirefrage gehorte zu den gro?ten Schwierigkeiten des Theaters. Gespielt wurden Stucke von Schiller, Lessing, Shakespeare und den russischen Klassikern und zeitgenossischen Autoren. Jedenfalls sollte ein deutsches Theater deutsche Buhnenwerke auffuhren. Aber woher sie nehmen? In Deutschland herrschte damals der Faschismus und alles, was aus Deutschland kam, wurde misstrauisch behandelt und verworfen. Es ist bezeichnend, dass kein einziges Drama von Gerhart Hauptmann im Engelser Theater eine Auffuhrung erlebte. Im Jahre 1934 fuhrte das Theater das Drama „Die Schafsquelle" von Lope de Vega auf. Anlasslich dieser Vorstellung besuchte Dr. Friedrich Wolf, der die Ubersetzung korrigierte und ausbesserte, oft das Theater. Er zeigte ein gro?es Verstandnis fur den Repertoirenotstand und meinte: „Ja hier farbt der Faschismus ab."
Zu den erfolgreichsten *Darbietungen gehorte wohl das Drama von Klabund „Der Kreidekreis". Es war jedenfalls das einzige Buhnenwerk, dem die Presse und die Theaterkritiker ausfuhrliche Rezensionen widmeten. Zum ersten Mal wurden die Auffuhrung als Ganzes und auch das Spiel einzelner Darsteller fachkundig eingeschatzt. Es herrschte die einmutige Meinung, dass das Theater diesen Erfolg in erster Linie dem talentvollen Spiel von L. Tonska zu verdanken hatte.
Zum Repertoire des Theaters in Engels gehorten weiterhin das Drama ,,Urieel Acosta" von Karl Gutzkow, das satirische Stuck ,,Pater Wutzkis Hollenfahrt" von Andreas Saks und andere. Andreas Saks trat in den 30-er Jahren als Dramatiker an die Offentlichkeit. Woldemar Ekkert schreibt im Vorwort zur dreibandigen Anthologie der sowjetdeutschen Literatur daruber: „Das gegrundete deutsche Staatstheater in Engels brauchte ein zeitgenossisches Repertoire. ‚Die Quellen sprudeln’ von Kufeld und Saks... war das erste sowjetdeutsche Buhnenstuck, das 1932-1933 im Deutschen Staatstheater zur Auffuhrung gelangte. Das nachste Buhnenstuck von Andreas Saks war ‚Pater Wutzkis Hollenfahrt’, eine Satire auf Kulakentum und Geistlichkeit im deutschen Dorf. Dann folgten: ‚Fritz wird ein Held’, ein Marchen mit Tanzen und Liedern, vertont von G. Schmieder; ‚Franz Kraft’ - ein Festspiel zur 15.Jahresfeier der Autonomie, geschichtliche Chronik von 1763 bis 1933. 1940 kam noch *‚Die misslungene Maskerade’ uber den Anschluss der Westukraine an die Sowjetunion hinzu... Das letzte von Saks in der Vorkriegszeit verfasste Buhnenstuck ist das Trauerspiel ‚Der eigene Herd’; die Folgen der Stolypinreform in den deutschen Wolgadorfern". Das Stuck "Der eigene Herd" erlebte 1940 seine Premiere am Akademischen Staatstheater Engels.

ALEKSO
30.12.2010, 03:46
eutsches Staatstheater in Engels Im April 1931 wurde auf Regierungsbeschluss der Sowjetunion das Deutsche Staatstheater in Engels gegrundet. Das Ensemble setzte sich aus jungen Wolgadeutschen zusammen, die zuvor schon als Laienspieler in den Kolchos-Sowchos-Theatern in Erscheinung getreten waren. Der Werdegang des Theaters war trotz staatlicher Unterstutzung alles andere als leicht. Es mangelte vordergrundig an Fachkraften fur das junge Theater. Der Schauspielkern bestand aus einer Gruppe von Enthusiasten wie L. Glaser, R. Kling, R. Faller, N, Baumann, L. Leopold. Ph. Brausemann, M. Winschu, H. Jorsch, Maria Henning u.a. Jedoch keiner dieser Enthusiasten hatte eine systematische Berufsausbildung genossen (nur einige von ihnen hatten einen kurzfristigen Lehrgang absolviert). Auch der Umstand, dass nicht alle jungen Schauspieler ausreichende Kenntnisse der deutschen Hochsprache (Buhnendeutsch) mitbrachten, erschwerte die ersten Schritte des Theaters.
Einige Jahre hindurch wirkte am Deutschen Staatstheater eine Reihe von Schauspielern aus Deutschland, darunter R. Nels, K. Weidner, H. Prigan, L. Tonska, U. Wimmler, um nur einige zu nennen. Sie sprachen zwar ein perfektes Deutsch, aber auch ihre Bemuhungen waren nicht von Erfolg gekront. Der Unterschied zwischen der Mundart und dem Hochdeutsch wurde dadurch noch empfindlicher. Viele von diesen Schauspielern kehrten auch bald wieder in ihre Heimat zuruck.
Vor dem Regisseur Leo Barbier, der bis dahin als Schauspieler und Regisseur an russischen Theatern gewirkt hatte und die deutsche Sprache gut beherrschte, stand die Riesenaufgabe, ein deutsches Theater aufzubauen. Nach zahlreichen muhevollen Proben eroffnete das Theater seine erste *Spielzeit mit Schillers Drama „Wilhelm Tell", an der das Schauspielteam mit gro?ter Sorgfalt gearbeitet hatte. Um so enttauschter waren die Schauspieler, als die Resonanz in der Presse – eine kulturpolitische Anerkennung des jungen Theaters - vollig ausblieb. Die Gleichgultigkeit der Presse in den ersten Jahren spitzte die Schwierigkeiten des jungen Theaters noch mehr zu.

ALEKSO
30.12.2010, 03:47
Russlanddeutsche Theaterkunst zwischen der Wolga und dem Rhein *
Streiflichter aus der Geschichte des russlanddeutschen Theaters in Russland, der Sowjetunion und Deutschland

Vorlaufer eines deutschen Theaters in Russland lassen sich bis in das 17. Jahrhundert zuruckverfolgen. Das erste deutsche Theater in Russland wurde im Auftrag des Zaren Alexej Michailowitsch organisiert: Der Pastor Gregori lud Akteure ein und fuhrte ein eigenes Stuck auf, dessen Premiere am 17. Oktober 1672 stattfand. Auch unter Peter I. gab es niveauvolle Liebhaberbuhnen. Deutsche Theater spielten erfolgreich in Sankt -Petersburg und Moskau. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es deutsche Theater in Moskau und Sankt Petersburg (Russland), in Reval und Riga (Baltikum). Ihnen war aber gemeinsam, dass sie von Personen getragen wurden, die sich nicht als Angehorige der deutschen Minderheit in Russland verstanden und sich auch nicht konkret an diese Minderheit wandten.
Im 20. Jahrhundert war die Zwischenkriegszeit in den 20-30-er Jahren eine fruchtbare Phase fur Theaterexperimente. Mit der Herstellung der administrativen und kulturellen Autonomie an der Wolga (1924) - der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der sowjetdeutschen (ASSRdW) – wurde 1931 in Engels, der Hauptstadt der ASSRdW, das Akademische Deutsche Staatstheater gegrundet. Um dieselbe Zeit erfolgt die Grundung eines staatlichen Kindertheaters. Auch in Marxstadt und Balzer an der Wolga entstanden 1935 Wandertheater bzw. Kolchos-Sowchos-Theater. In Moskau grundeten deutsche Emigranten 1934 die *"Kolonne Links" (1941 ebenfalls aufgelost). In der Ukraine wurden 1933 ein deutsches Arbeiter- und Bauerntheater in Odessa und 1934 ein Deutschs Gebietstheater in Dnepropetrowsk aus der Taufe gehoben. Somit gab es 1935 in der ehemaligen Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg funf deutsche Theater. In allen Gebieten, wo deutsche Kolonisten leben, spielen zahlreiche Volkskunstensembles.
Keinem einzigen Theater gelang es, den stalinistischen Repressalien zu ent­rinnen. Mit dem Beginn des deutsch-sowjetisches Krieges 1941 wurden auch die deutschen Theater geschlossen und ihre Schauspieler nach Sibirien, *Kasachstan, Mittelasien oder ins Uralgebiet deportiert und danach in die Trudarmee einberufen. Aber auch dort, in Lagern und Verbannungsorten, schufen sie Orchester, Chore und Hobbytheater.
Verfolgt man die Entwicklungsgeschichten der deutschen Theater der Vorkriegszeit in der Sowjetunion, spurt man immer wieder Parallele mit den Entwicklungen und Befindlichkeiten der 80-er und 90-er Jahre der Nachkriegszeit auf. Nach einem kurzen Einblick in die Entwicklungsgeschichten der deutschen Theater in Engels und Odessa, stehen anschlie?end vor allem das Deutsche Theater Temirtau/Alma-Ata und das Deutsche Kaliningrad im Mittelpunkt, deren Schauspieler auch in Deutschland enthusiastisch und engagiert ihrer Leidenschaft fronen, sei es in Niederstatten, Munster, Dresden, Munchen oder Warendorf.
Zusammengefasst von Nina Paulsen

ALEKSO
04.01.2011, 06:44
Rose *Steinmark
Theater *- *ein Ort, wo man sterben lernt...
Streiflichter aus der Geschichte des Deutschen Schauspieltheaters Temirtau/Alma-Ata 1980 - 1992
Erst nach uber 40 Jahren konnte in der kasachischen Stadt Temirtau das erste deutsche Nachkriegstheater aufgebaut werden. Das Theater wurde am 26. Dezember 1980 auf Beschluss des ZK der KP Kasachstans und des Ministerrates der Kasachischen SSR eroffnet. Kasachstan wurde nicht zufallig als Standort des deutschen Theaters gewahlt. Zu dieser Zeit lebten in der Republik fast eine Million Russlanddeutsche. Fur Hunderttausende Russlanddeutsche, zerstreut in der ganzen Sowjetunion, bedeutete ein deutsches Nationaltheater das Erwachen des nationalen Selbstbewusstseins und die Ruckkehr zu ihren Wurzeln.
In der Kleinstadt Temirtau in Zentralkasachstan sollte das Zuhause der jungen Schauspieler entstehen, so war es von der damaligen Regierung und den ortlichen Behorden bestimmt worden. In einem leerstehenden Gebaude, einem noch im zweiten Weltkrieg erbauten Klubhaus, wurde das Deutschen Theater untergebracht. Die Schauspieler waren jedenfalls uberzeugt, dass Temirtau *fur sie nur die Anfangsstufe sein wird.
Das politische Klima gegenuber den Russlanddeutschen in der Sowjetunion wurde derzeit immer warmer. Muttersprachlicher Deutschunterricht in Schulen, Abteilungen fur Heranbildung von Deutschlehrern an Hochschulen, Zeitungen, Rundfunksendungen - davon hatten die Russlanddeutschen lange uberhaupt nicht traumen durfen. Und nun kamen das deutsche Theater und nach einem Jahr auch der Literaturalmanach „Heimatliche Weiten“ hinzu. Das junge Team schaute mit Zuversicht in die Zukunft: Es brachte Lebenslust und Ausdauer, Kraft und Willen, Ideen und Zielstrebigkeit mit.

ALEKSO
04.01.2011, 21:00
Schauspielerteam: Studium an der Schtschepkin-Theaterschule In Verwirklichung des Beschlusses uber die Bildung eines nationalen deutschen Theaters in der UdSSR sind im Sommer 1975 ca. 36 russlanddeutsche Jungen und Madchen (darunter Richard Burbach, Ella Hartwig, Woldemar Bolz, *Maria Albert, Irene Langemann, Katharina Schmeer, Peter Warkentin, David Schwarzkopf, Lydia Gross, *Lydia Wagner, Jakob Kohn, Heinrich Knaub, Johann Kneib, Katharina Rie?ling, Woldemar Hoppe, Woldemar Eck, Peter Zacharias, Rosa Treiberg, Ella Kauz, Eugen Urich, Anatolij Heidel, Viktor Brestel, Lydia Brestel, *Georg Nonnemacher, Alexander Hahn, Katharina Schneider, Irene Tokar, Maria Bergen, Alexander Thomas, Alexander Anschitz, Robert Schliedenhardt, Woldemar Hooge, Peter Kalaschnikow, Leo Himmel, Andreas Probst, Eduard Isaak) in die Moskauer Schtschepkin-Theaterschule bei Maly Theater aufgenommen worden.
Die Studenten beherrschten kaum Hochdeutsch, mussten aber in vier Jahren das Buhnendeutsch erlernen. Deshalb wurde das ganze Lehrprogramm buchstablich uber den Haufen geworfen und Deutsch vorerst zum Hauptfach erklart. Funfmal pro Woche arbeiteten zwei eigens zu diesem Zweck eingestellte Deutschlehrer daran. Der intensive Deutschunterricht war zwar eine zusatzliche Belastung fur den ganzen Lehrprozess, aber die Frage stand ja nicht anders als: Wer es nicht schafft, muss auf seine Schauspielerlaufbahn verzichten. Au?er der allgemeinbildenden Disziplinen standen im Studienprogramm die Geschichte der *vater- und auslandischen Theater, Musik, Kostume, Plastik und Tanz, Fechten und szenische Bewegung, Technik der Schminke, technische Ausstattung der Buhne, Schauspielkunst und Sprechkultur. *
Fur die Abschlussprufung wurde das Stuck des russlanddeutschen Schriftstellers Alexander Reimgen mit dem symbolhaften Titel "Die Ersten" gewahlt: Das Stuck hatte genugend Rollen fur alle Absolventen und entsprach dem Geist der Breschnew-Zeit. Die *Ersten waren auch die jungen Schauspieler des neugegrundeten Theaters. Mit dieser Auffuhrung begann die Geschichte des Deutschen Theaters in der kasachischen Steppe. Zum ersten Mal durfte man in der Offentlichkeit uber die Deutschen, die sich auch wie alle anderen Volker an allen „gro?en Taten" der sowjetischen Regierung beteiligten; zum ersten Mal durften deutsche Namen in der Offentlichkeit klingen.
Da die Zeitungsvariante fur die Buhne nicht geeignet war, wurde aus dem fernen Dshetyssai, wo die Helden des Stuckes - die Bezwinger der Hungersteppe, lebten und arbeiteten, der Autor Alexander Reimgen nach Moskau bestellt.

ALEKSO
04.01.2011, 21:01
Nach einem Monat anstrengender Arbeit des gesamten Teams war die Buhnenvariante fertig. In die Handlung wurden sogar noch einige Auszuge aus "Malaja Semlja", dem „beruhmten Werk" des ehemaligen Generalsekretars der KPdSU Breschnew integriert. Der Autor selbst ware auf diese Idee nie gekommen, denn er hatte in seinem Leben viel zu viel unter diesem Regime gelitten, um es noch von der Buhne zu bejubeln. Auch die Schauspieler waren von dieser Idee nicht begeistert und hatten diese "Auszuge" lieber sofort aus dem Drehbuch gestrichen, aber im Kulturministerium bestand man darauf: Dadurch wurde das Thema aktueller und moderner klingen.
Ein halbes Jahr arbeiteten die Diplomschauspieler des ersten Studios mit den Padagogen und Dozenten sowie mit dem Autor an der Vorbereitung der Auffuhrung. Jeder wusste, dass es sich dabei nicht um ein fur die Schule gedachtes Schauspiel, sondern um eine Inszenierung, die spater auf dem Spielplan des Theaters stehen wird, handelte.
Eine weitere Diplomarbeit der angehenden Schauspieler war das Trauerspiel "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing. Zur Premiere in der Filiale des Maly Theaters hatten sich im Saal Lehrer und Studenten aus der Maurice-Thorez-Hochschule und der Fremdsprachenfakultaten anderer Moskauer Hochschulen wie auch viele andere Freunde der deutschen Sprache eingefunden. Auch viele Zuschauer in Kasachstan konnten das Trauerspiel noch im Sommer wahrend des Gastspiels des Studios erleben.
Auch „Die Schneekonigin", ein Marchen von Eugen Schwarz und die dritte Diplomarbeit der Studenten des ersten Studios, stand auf dem Programm der ersten Spielzeit des Deutschen Theaters. Es handelte sich um eine Kindervorstellung, die zum ersten Mal im Dialekt gespielt wurde: Nur die Bosewichte - der Herr Kommerzienrat (Peter Zacharias) und die Schneekonigin (Irene Tokar) - fuhrten das hochdeutsche Wort.
1983 wurde ein zweites deutsches Theaterstudio ins Leben gerufen. Dem Deutschen Dramentheater in Temirtau fehlte es an schauspielerischem Nachwuchs. Es war sehr wichtig, dass auch das zweite Studio bei der Schtschepkin-Theaterschule ausgebildet wurde, denn dadurch waren die Kontinuitat in der Ausbildung von Schauspielern fur das Deutsche Theater Temirtau und ein hohes Unterrichtsniveau gesichert. Die Schtschepkin-Theaterschule zahlt zu einer der altesten Lehranstalten solcher Art.
Die zweite Gruppe – 25 Madchen und Jungen zu Beginn des ersten Studienjahres - kam aus verschiedenen Gegenden der Altairegion und Kasachstans, darunter Viktoria Grafenstein, Nikolaus Riesche, Valentina Ginnerhardt, Andreas Schwarzkopf, Heinrich Lein, Eduard Neuberger, David Winkenstern, Alexander Backer, Alexander Klassen, Helena Haak, Maria Maxstadt, Lydia Rebensdorf, Nelly Klockner, Alexander Hessel, Viktor Pretzer, Pauline Paal, Eduard Neuberger, Eduard Zieske, Lilli Hense, Lilli Rose, Viktor Justus, Lilli Schimpf, W. Hammerschmidt.

ALEKSO
07.01.2011, 23:55
Eroffnungsfeier im Dezember 1980
1980 eroffneten 30 Absolventen der Schtschepkin-Theaterschule das Deutsche Dramentheater in Temirtau. Bis Dezember 1980 *gab es in Kasachstan 49 Buhnen, auf denen in Russisch, Kasachisch, Uigurisch oder Koreanisch gespielt wurde; und jetzt, kurz vor der Jahreswende, gesellte sich die funfzigste Buhne dazu, diesmal eine deutsche. Bei der Renovierung des Theatergebaudes mussten die Schauspieler selbst kraftig mit anpacken. Nachtelang sa? man uber Projekten, die das Theater eines Tages beruhmt machen sollten. *
Zur Eroffnungsfeier trafen Schriftsteller, Journalisten und zahlreiche Freunde ein - sie gehorten zu den ersten dankbaren Zuschauern des Theaters. Ein Gru?schreiben von Demitschew, Kandidat des Politburos des ZK der KPdSU und Kulturminister der UdSSR, wurde verlesen. Sheksembek Jerkimbekow, Kulturminister der Kasachischen SSR, betonte in seiner Ansprache: „Im kulturellen Leben Kasachstans ist ein Ereignis von gro?er Tragweite eingetreten: Kurz vor dem XXVI. der KPdSU und dem XV. Parteitag der KP Kasachstans nimmt ein neues interessantes nationales Kollektiv seine Tatigkeit auf. Die Grundung des Deutschen Theaters wird fur die internationalistische Erziehung der sowjetischen Menschen von bedeutendem Einfluss sein" - wie die Zeiten, so die Reden!
Auch Michail Nowochishin, Rektor der Schtschepkin-Theaterschule sprach zu seinen einstigen Studenten: „Euch steht der Start zum selbstandigen Flug bevor. Wie er sich gestaltet, hangt von euch selbst ab. Wir, eure Lehrer, werden diesen euren Flug aufmerksam verfolgen. Und noch etwas: Hutet euer Theater und vergesst nie: Die Arbeit eines Schauspielers - das ist Mut und nochmals Mut!“ Im Laufe der Jahre konnten sich sowohl die Padagogen als auch die Zuschauer vielmals uberzeugen, dass das Deutsche Theater und seine Schauspieler viel Mut besa?en, ohne Mut hatten sie nie erreichen konnen, was erreicht wurde.
Nach den Reden flammten die Rampenlichter des neuen Deutschen Theaters auf, der Vorhang ging hoch und das junge *Ensemble eroffnete seine erste Spielzeit. Die ersten Zuschauer des Theaters, die den Saal bis auf den letzten Platz gefullt hatten (wie schade, dass er nur 400 Platze hatte!), tauchten in das gro?e Theatergeheimnis *ein - zusammen mit den Helden in Alexander Reimgens "Die Ersten" teilten sie die Strapazen der ersten Monate auf dem Neuland.
Andreas Kramer, der an der Eroffnungsfeier teilnahm, schrieb spater in einem „Rote Fahne“-Bericht: „Die Eroffnung des Deutschen Theaters ist ein gro?es Ereignis nicht nur fur Karaganda, nicht nur fur die Bevolkerung Kasachstans. Die Sowjetdeutschen der Region Altai warteten nicht weniger auf den Tag der Geburt des neuen Theaters... Es ist sehr erfreulich, dass man das Theaterleben *mit dem Stuck eines sowjetdeutschen Dramatikers, unseres geehrten Alexander Reimgen, begonnen hat...“

ALEKSO
13.01.2011, 05:30
Радиопередача о Немецком театре
''16 Johr in Deitschland''
Integration in der neuen Heimat
In der kasachischen Steppe spielten sie als Deutsche unter Russen, spielten Durrenmatt und die Klassiker. Dann kollabierte die Sowjetunion, die Russlanddeutschen zogen nach Deutschland, und die 36 SchauspielerInnen des Deutschen Theaters Alma Ata zogen mit ihnen.

Sieben landeten in Niederstetten. Zwei sind heute noch dort, als Russen unter Deutschen. Nun spielen sie Stucke, in denen es oft um eines geht: Ist Heimat das, was wir Russlanddeutsche zurucklie?en? Oder doch das ersehnte "Vaterland" Deutschland, das uns gar nicht mit offenen Armen empfing? Und vor allem: Wie konnen wir uns hier heimisch machen?
Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat


***********.dradio.de/dkultur/sendungen/laenderreport/1359679/

ALEKSO
23.01.2011, 00:18
Russland-Deutsches Theater Niederstetten
Im November 1993 kam das Schauspielerehepaar Viktoria Grafenstein und David Winkenstern vom ehemaligen Deutschen Theater Alma-Ata (Kasachstan) nach Niederstetten. Die Stadt Niederstetten konnte den Kunstlern Ubungsmoglichkeiten im Amtshaus Oberstetten anbieten; im Mai '94 spielten sie zu der Eroffnung des neuen Kulturgebaudes der Stadt - KULT (Kultur- und Literatur-Treff) - Heines „Deutschland. Ein Wintermarchen".
Einige Kollegen aus Alma-Ata kamen in den folgenden Monaten ebenfalls nach Niederstetten: Eduard Ziske, Lilia Henze, Alexander Klassen, Maria und Peter Warkentin. Im November 1995 gewahrte das Bundesministerium des Inneren dem Russland-Deutschen Theater Niederstetten eine Starthilfe zum Aufbau eines Gastspieltheaters mit Sitz in Niederstetten.
Neben Heines „Deutschland. Ein Wintermarchen“ entstanden: „Kikerikiste“, ein Kinderstuck nach Paul Maar, „Emigranten“ nach Slawomir Mrozek, Tschechows Schwanke „Der Heiratsantrag“, „Der Bar“ und „Das Jubilaum“; 1996 die erste gro?e Eigenproduktion: „Landsleute“ nach Erzahlungen von Wassili Schukschin. Ende der 90er Jahre zogen die meisten Schauspieler des Theaters weiter; seither besteht das Ensemble aus Maria und Peter Warkentin.

Mehr: Rudet.de

ALEKSO
03.02.2011, 17:32
Die achte Spielzeit versprach besonders interessant zu werden; denn unsere Truppe hatte gerade neue Schauspieler bekommen - die jungen Absolventen der Moskauer Theaterhochschule. Mit diesem Nachwuchs, dessen Entwicklung unser ganzes Team aufmerksam und hoffnungsvoll verfolgte, verbanden wir unsere neuen Plane und kreativen Traume. Der Regisseur Erich Schmidt, der wieder ins Theater zuruckgekehrt war und seine kunstlerische Leitung ubernommen hatte, war mit dem Elan und der Begeisterung der jungen Schauspieler sehr zufrieden. Das Theater war noch auf Gastspiele im Gebiet Omsk, als er die Proben an dem grimmschen Marchen „Strohgluck“ mit den neuen Schauspielern begonnen hatte. Die Urauffuhrung fand Ende September 1987 statt.
Mit Erich Schmidt war ein schones Stuck Theatergeschichte verbunden. Er wurde aus dem deutschen Berufsensemble "Freundschaft" in Karaganda als Regisseur in das Deutsche Theater delegiert und leitete das Theater zweimal mit kurzer Unterbrechung. Seinem kreativen Engagement verdankte das Theater erfolgreiche Inszenierungen wie „Der Diener zweier Herren" (Goldoni), "Die Heirat" (Gogol), „Die Rauber“ (Schiller), „Die Stadt im Morgenrot“ (Arbusow), "Das tapfere Schneiderlein“ (Peter Ensikat), das musikalische Wundermarchen „Strohgluck“ (Heinz Czechowski) und andere. Allein die beliebte Marchenauffuhrung „Der gestiefelte Kater“ stand uber zehn Jahre auf unserem Spielplan. Die ersten jungen Zuschauer dieses Marchens kamen spater mit ihren kleinen Kindern in das Theater, um ihnen das Marchen ihrer Kindheit zu zeigen. *Das Deutsche Theater wollte mit der Gegenwart Schritt halten und nicht schlechter als die anderen sein, sondern besser. Und wir fuhlten uns auch sehr verletzt, wenn die Kritiker es mit unseren Arbeiten nicht gut meinten. Fast jedes Jahr kamen vier bis sechs neue Inszenierungen auf die Bretter, und jede von ihnen war fur uns ein Stuck Leben.
Jedes Theaterprofil wird immer von konkreten Menschen mit ihren Charakteren und Talenten, mit ihrer Begeisterung und ihrer Liebe zum Theater – Schauspieler und Regisseure. Wobei gerade im Deutschen Theater trotz des Diktat der Regisseure die Schauspieler bestimmend und federfuhrend waren. Heiner Muller, der prominente deutsche Dramatiker des zwanzigsten Jahrhunderts, schrieb einst: „Theater - ein Ort, wo man sterben lernt“. Mir ist dieser Satz sehr ans Herz gewachsen, er klingt wie ein Zitat zur Geschichte des russlanddeutschen Theaters der Nachkriegszeit; hier lernten wir das Leben kennen, hier lernten wir sterben...

ALEKSO
03.02.2011, 17:33
Irene Langemann schrieb anhand der Erinnerungen ihrer Mutter und der Schwanke russlanddeutscher Autoren das Stuck „Hab oft im Kreise der Lieben“, das in die Geschichte unseres Theaters einfach als „Dorfhochzeit“ einging. Damit prasentierte das Theater ein Stuck, das die deutsche Volkskunst darstellte und die Belebung der althergebrachten Sitten und Gebrauche forderte, die trauten Lieder, Scherze und Spruche ins Gedachtnis zuruckrufen half. Das war die erste professionelle Arbeit der jungen Schauspieler, die eben ihr Studium abgeschlossen hatten.
Alexander Hahn, der als Regisseur am Maly Theater seine Fortbildung machte, probte mit ihnen noch in Moskau. Dem jungen Regisseur war es gelungen, eine faszinierende Atmosphare einer Dorfhochzeit, die Bescheidenheit und Klugheit unserer Dorfbewohner naturlich und humorvoll darzustellen. Die Handlung spielte in einem ganz gewohnlichen russlanddeutschen Dorf mit einem sehr symbolhaften Namen "Hoffnungstal", die Schauspieler zeigten verschiedene Szenen aus dem Leben des Dorfes und sprachen in ihrem vertrauten und urwuchsigen Dialekt, eben so, wie die meisten Zuschauer ihn von zu Hause an gewohnt waren. Die Auffuhrung endete mit einer ausgelassenen, mitrei?enden Hopsapolka. Diese Inszenierung war in unserem Repertoire die einzige, die keine genau festgestellte Auffuhrungszeit hatte. Vor der Auffuhrung, in der Pause und noch lange nach dem Schluss wurde getanzt, gescherzt, gesungen und gelacht.
Zwar gab es auch diesmal Unzufriedene, die von der Buhne nur Hochdeutsch horen wollten. Aber die Schauspieler wussten schon, weshalb gerade in diesem Fall der Dialekt Vorrang hatte... Die Kenntnisse der hochdeutschen Sprache waren bei unseren Zuschauern auf den Dorfern so gering, das wir schon lange keine ernste Dramatik dort spielen konnten. Nur aus diesem Grund kamen dort „Kabale und Liebe“, „Drau?en vor der Tur“, „Die Physiker“ mit einigen wenigen Ausnahmen nicht an. Wir mussten unseren Spielplan so gestalten, dass wir alle Bevolkerungsschichten erreichen konnten....

ALEKSO
03.02.2011, 17:33
Ende der 80-er Jahre trafen im Theater drei neue Stucke ein, an denen wir unbedingt weiter arbeiten wollten. Eines davon - „Jahre der Hoffnung“, der dritte Teil der Trilogie von Viktor Heinz – stand bereits zur Inszenierung bereit. Die anderen beiden - „Franz Schiller“ von Woldemar Ekkert und ein Marchen von Ewald Katzenstein - lagen noch in der Dramaturgie. „Franz Schiller - Stationen seines Lebens“ entsprang seiner publizistischen Arbeit uber das Leben von Franz Schiller, die als Buch im Verlag Kasachstan Mitte der 80-er erschienen war. Das Theater hatte vor, ein Drama daraus zu machen, und konnte auch den gesundheitlich angeschlagenen Autor dafur gewinnen. Zusammen mit dem Regieteam des Theaters und der Dramaturgie begannen wir an der Arbeit an diesem Stuck, doch zu unserer gro?en Schande kam dieses Stuck aus verschiedenen Grunden nicht auf die Buhne...
Da wir auch fur die kleinen Zuschauer etwas Neues brauchten, kam Ewald Katzenstein mit seiner Fruhlingsgeschichte vom Osterhasen und all seien Freunden im Walde sehr gelegen. Das Stuck - mit viel Musik und einer wunderschonen Marchensprache - wurde vom Autor so gedacht, dass die Gaste im Zuschauerraum ins Spiel gezogen werden sollten. Eigentlich eine wunderbare Idee! Aber wo sollten wir Anfang der 90-er kleine Zuschauer finden, die in Deutsch in einem Buhnenwerk mitwirken konnten? Schade, dass wir auch diese Geschichte nicht inszenieren konnten... Zu dieser Zeit wurden auch immer weniger Schauspieler im Theater - sie verlie?en zusammen mit unserem Publikum *das Land...
Aber nicht nur die Geschichte sollten die Zuschauer lernen kennen. Man sammelte Materialien uber die Sitten und Brauche unseres Volkes; man versuchte im Theater ein Institut der Volkskunst zu grunden. Von allen Seiten trafen Briefe unserer Korrespondenten mit Liedertexten, Erinnerungen, Schwanken und praktischen Ratschlagen ein.
Auf die Initiative von Bulat Atabajew wurde das erste Konzertprogramm „Abendklange“ vorbereitet. Zusammen mit den Schauspielern, Choreographen und der Dramaturgie verfasste er ein Drehbuch dieser Auffuhrung mit Liedern, Gedichten und folkloristischen Szenen. Dieses Programm spielte das Theater sehr lange. Erst nach vielen Jahren wagte Peter Warkentin, ein anderes Konzertprogramm zu gestalten, auch mit Liedern und Tanzen, aber dieses erste blieb doch als Vorbild in Erinnerung des Ensembles.

ALEKSO
03.02.2011, 17:34
Es begann eine bewusste Zusammenarbeit mit den russlanddeutschen Autoren. Einige von ihnen waren sofort bereit, uns aus der Not zu helfen, darunter Ewald Katzenstein, Woldemar Ekkert, Friedrich Bolger, Peter Klassen... Gleichzeitig mit der Entwicklung der nationalen Dramatik versuchte man auch, Prosastucke unserer Schriftsteller zu inszenieren: „Nachklange oder Anfang einer Biographie“ von Konstantin Ehrlich und „Ballade von der Mutter“ von Karl Schiffner gehorten dazu.
Bulat Atabajew arbeitete mit dem Schriftsteller Viktor Heinz an dem historischen Drama „Auf den Wogen der Jahrhunderte“ zusammen. Er war damals der „Anstifter“, der Ideentrager und steckte das ganze Team an. Die Premiere des historischen Dramas fand im Dezember 1987 in Temirtau statt. Die Handlung umfasste die Periode zwischen 1765 und 1941; es war die erste Arbeit, die sich grundlich mit der Geschichte der Deutschen in Russland befasste. Uberall, wo diese Auffuhrung gespielt wurde, hinterlie? sie einen tiefen Eindruck. Der russlanddeutsche Dichter Hermann Arnhold sprach mit seinen Worten in der "Freundschaft" (1988) den meisten Zuschauern aus der Seele: „Man verlasst den Zuschauerraum, bewegt von einer eigenartigen Empfindung - von einem Gefuhl stiller Freude und innerer Uberzeugtheit, das wir, Sowjetdeutschen, nicht Staub im Wind, kein Sandkorn im Weltall sind, dass wir wie alle Volker unseres Landes unseren Stammbaum mit seinen Wurzeln, Asten und Zweigen haben“.
„Menschen und Schicksale“ (Regie Bulat Atabajew) hie? der zweite Teil der Trilogie „Auf den Wogen der Jahrhunderte" von Viktor Heinz und wurde im Marz 1989 uraufgefuhrt. Das Stuck behandelte die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte der Russlanddeutschen mit allen schrecklichen Folgen wie pauschale Schuldzuweisung, Deportation, Trudarmee und das entrechtete Leben in der sibirischen Sondersiedlung. Viktor Heinz hatte es gewagt, Verzweiflung und Kleinmut, alle Schwierigkeiten der Zusammenarbeit mit dem Theater zu uberwinden, das nach seinen exakten und strengen Gesetzen lebt und dem Dramatiker viel Ausdauer und Wissen abverlangt. Die Auffuhrungen blieben mit all ihren Schwachen und Mangeln eine markante richtunggebende Entwicklung in der Geschichte des Deutschen Theaters, ja der gesamten russlanddeutschen Kultur. Beide Stucke spielte das Theater in einer Kurzfassung auch wahrend der ersten Gastspielreise in der DDR.

ALEKSO
03.02.2011, 17:34
Lobende Theaterkritiken der ersten Jahre, Erfolg bei den Zuschauern und allgemeine Zufriedenheit - diese *Atmosphare war Anfang der achtziger Jahre in unserem Theater vorherrschend... Und plotzlich... Eine Erleuchtung... Wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Bittere Aussagen der russlanddeutschen Intelligenz: „Ein Theater fur die Deutschen, aber nicht uber die und von den Deutschen.“
Nach einer Auffuhrung in Nordkasachstan, wo wir 1982 auf Tournee waren (an jenem Abend wurde „Emilia Galotti“ gespielt), fragte ich einen alten Mann nach seinen Eindrucken. „Ach, Kind, ich hun fast nix verstanne, morje komm ich nett. Liewer guck ich mr e Kino im Televisor oh, dort versteh ich mehr“. Hatten wir nicht fruher merken konnen, dass Lessings Sprache fur unsere Deutschen, die uber 40 Jahre uberhaupt kein deutsches Wort von der Buhne horen konnten, zu kompliziert fur den Anfang war? Warum gerade Lessing in einem kleinen Dorf, auf einer bescheidenen Buhne, wo man nur Dialekt sprach und wo man in den letzten funfzig Jahre kein einziges hochdeutsches Wort horte?
Den zweiten Schock erlebten wir, als der bekannte Schriftsteller Dominik Hollmann im „Neuen Leben“ schrieb: „Und nun noch eine sehr ernste Bemerkung: wir vermissen fast vollstandig Buhnenstucke, die das Leben, die Geschichte der Sowjetdeutschen darstellen. Uber die Ursache des Fehlens sowjetdeutscher Stucke des Theaters muss man sich Klarheit schaffen. Es muss jedem, der uber die Aufgaben des Theaters nachdenkt, auffallen: es ist dies ein deutsches Theater ohne Stucke sowjetdeutscher Autoren.“
Der damalige kunstlerische Leiter des Theaters Wladimir Iontow war sofort bereit, die Situation zu retten. Es stand auch gerade ein Stuck zur Verfugung: "Die gro?e Prufung" von Alex Debolski. Dieses Stuck sollte als Anfang unserer kunftigen Arbeit mit den russlanddeutschen Dramatikern gelten. Leider misslang dieser Versuch. Nach langen Uberlegungen wandten wir uns der Vorkriegsdramatik zu. Bulat Atabajew, ein kasachischer Regisseur, der 1984 die Theaterhochschule in Alma-Ata absolviert hatte, au?erte die Idee, das Stuck „Der eigene Herd“ von Andreas Saks zu inszenieren, das seine Erstauffuhrung 1940 am Akademischen Staatstheater Engels hatte. Die Inszenierung brachte den Schauspielern viel Neues: Sie waren in die Vorkriegsgeschichte unseres Volkes vertieft und von der Arbeit hingerissen. Damit begann auch der Kampf um das nationale Theater.
Obwohl spater auch andere Stucke russlanddeutscher Autoren inszeniert wurden, lebte diese Auffuhrung noch Jahre auf der deutschen Buhne fort. Nach jeder Vorstellung sa?en die Zuschauer niedergeschlagen und wortlos auf ihren Platzen und kampften mit den Tranen. Es dauerte immer ein Paar Minuten, erst dann begann der nicht enden wollende Beifall. Und danach wurde immer wieder bis tief in die Nacht hinein gesprochen...

ALEKSO
03.02.2011, 17:35
Im Gro?en und Ganzen war das Repertoire der ersten Jahre auch gar nicht so schlecht - Schukschin, Lessing, Goldoni, Ostrowski, Durrenmatt - alles war da, au?er russlanddeutscher Namen. Mehrere Moglichkeiten hatte das Deutsche Theater gerade in den ersten Spielzeiten versaumt. Edmund Gunther, Andreas Saks, Friedrich Bolger - diese Namen hatten eigentlich auf unserem Spielplan stehen konnen und mussen... Auch in den spateren Jahren wurden leider keine Kontakte aufgebaut. Ihre Ideen fur unser Theater nahmen diese Autoren mit ins Grab, wie eine Reihe anderer Schriftsteller auch - Debolski, Hollmann, Katzenstein...
Gute Erfahrungen hatte das Theater mit Gastregisseuren. Wladimir Iontow, der einige Jahre das Theater leitete, war besonders an zeitgenossischen Klassik interessiert und so kamen solche anspruchsvolle Stucke wie "Die Physiker" (Friedrich Durrematt) und „Drau?en vor der Tur“ (Wolfgang Borchert), die mehrere Jahre auch gespielt wurden und immer gute Kritik hatten, auf unseren Spielplan. Juri Konenkin arbeitete in den letzten Jahren der Theatergeschichte an Tschechows Werken, ihm verdankt das Theater die Inszenierungen „Die Baren“ und „Heiratsantrag“. Ruben Andriassjan inszenierte in Goldonis „Mirandolina“. Jorg Liljeberg aus Bautzen/Deutschland arbeitete am „Zerbrochenen Krug“ von Kleist. Amelie Niermeyer/Deutschland begeisterte das Publikum mit dem Schaferspiel von J.W. Goethe „Laune des Verliebten“. All diese Auffuhrungen bildeten einen schonen Strau? von *Erfahrungen fur das Team und schone unvergessliche Erlebnisse fur das Publikum. Die Auffuhrungen dieser Jahre („Die Physiker“, „Drau?en vor der Tur“, "Der Diener zweier Herren", "Kabale und Liebe" und andere) waren gut gelungen, ernteten positive Theaterkritiken und das Schauspielerteam war stolz darauf.
Auch der Name des gro?en deutschen Klassikers Friedrich Schiller stand mit „Die Rauber“ (Regie - Erich Schmidt) sehr lange auf dem Spielplan des Deutschen Theaters. 1987 wurden „Die Rauber“ am Wolgaufer unter freiem Himmel gespielt. Die Natur und der milde Abend schufen eine einzigartige romantische Stimmung. Die „Rauber“ kamen in der Abenddammerung angeritten und das Spiel begann. Gespannt folgte das Publikum der Handlung, denn unter dem freien Himmel wirkten auch die etwas langweiligen Szenen lebendiger und spektakularer. Auch mit den Pferden klappte alles wunderbar, da hatte der Kolchosvorsitzende, der uns bei der Auswahl von Pferden geholfen hatte, doch recht, als er versicherte, dass nichts passieren kann, „weil die Keil ganz braf sin“.

ALEKSO
03.02.2011, 17:37
Der neue Regisseur Veniamin Kim war bereit, kreative Ideen ins Leben umzusetzen. Seine erste Inszenierung auf der deutschen Buhne - „Eine Dummheit macht auch der Gescheiteste“ nach Ostrowski - * bedeutete fur die Schauspieler so etwas wie den Einstieg in den beruflichen Alltag. Au?erdem wurde von fruh bis spat an der Dorfkomodie „Der lustige Tag" des russischen Dramatikers Alexander Pokrowski, die wiederum im Dialekt gespielt werden sollten, geprobt. Die Schauspieler Heinrich Knaub, David Schwarzkopf und Johann Kneib ubersetzten das Stuck aus dem Russischen ins „Wolgadeutsche“. Der Regisseur wusste genau, was er inszenieren wollte und welch ein Publikum er anzusprechen hatte - das imponierte den Schauspielern. Seine Premiere erlebte das Stuck im Dorf Nikolajewka, Rayon Blagowestschenka in der Altairegion, in einem kleinen Klubhaus. „Den lustigen Tag" spielte das Theater fast taglich und immer mit Erfolg.
Nach den ersten Gastspielen kriselte es erneut im Deutschen Theater: Auch Veniamin Kim entsprach nicht den Anforderungen des Ensembles und musste zusammen mit Woldemar Haak das Theater verlassen. Das war die Entscheidung des gesamten Teams. Das erste Jahr war auch fur die Kulturbehorden nicht einfach: Da konnte man uberhaupt nicht begreifen, was diese jungen Menschen, die sich „hochmutig“ Schauspieler nannten, uberhaupt wollten? Konnten sie denn nicht einfach arbeiten, wie es die Schauspieler an anderen Theatern machen - ruhig und bescheiden?
Dabei suchte das junge Theater nach seinem unverwechselbaren Profil und nach seinem Zuschauer – denn fur das deutsche Theater in der Sowjetunion gab es keine fertigen Losungen. Welche Buhnenstucke bewegen den Zuschauer am meisten? Versteht er unser Hochdeutsch, oder nur, wenn im Dialekt gesprochen wird? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Im nationalen Studio Moskau, an der Alma mater der Schauspieler, hatte man es ihnen beigebracht, dass sie sich von allen anderen nationalen Studien unterscheiden, weil sie eine "europaische" Sprache sprechen. Nur am Rande ging es um nationale Werte und die Moglichkeiten eines professionellen Theaters im Leben der Russlanddeutschen bei der Entwicklung ihrer Kultur. Die Geschichte der Volksgruppe oder die des deutschen Theaters der Vorkriegszeit stand nicht im Studienplan im Gegensatz zu solchen Disziplinen wie Geschichte des sowjetischen und des Welttheaters. Die musste jetzt buchstablich „Learning by Doing“ nachgeholt werden.
Die Moglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller und Dramatiker Alexander Reimgen hatte das Theater langst verpasst; die Zeit verging und niemand von den russlanddeutschen Autoren wurde beauftragt, ein Stuck fur das Deutsche Theater zu verfassen. Ehrlich gesagt, war auch niemand im Theater so sehr daran interessiert...

ALEKSO
03.02.2011, 17:37
Rose *SteinmarkAus:
Theater *- *ein Ort, wo man sterben lernt...
Streiflichter aus der Geschichte des Deutschen Schauspieltheaters Temirtau/Alma-Ata 1980 - 1992
Regisseure und Repertoire – die Suche nach dem Profil
Gleich nach der Eroffnungsfeier stellten die frischgebackenen Schauspieler fest, dass sie mutterseelenallein in ihrem neuen Zuhause dastanden. Wahrend des Studiums fiel es niemandem ein, dass die Schauspieler auch mal einen Regisseur brauchen werden. Vielleicht hatte man keinen Extrabefehl dafur erhalten? Und jetzt fehlte die Hauptperson dafur, um eine echte Theateratmosphare zu schaffen...
Aus Leningrad wurde schleunigst Eduard Arakelow eingeladen, der als Chefregisseur die Oberhand ubernehmen sollte. Der Direktor Haak beschaftigte sich nur mit wirtschaftlichen Sachen und mischte sich in den kreativen Prozess kaum ein. Im Vergleich zu den Verhaltnissen in Moskau fuhlten sich die Schauspieler fast wie in einem "geschlossenen Raum", denn Entscheidungen treffen durften sie sehr selten, das taten fur sie die anderen. Aber ihr Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefuhl konnte das nicht lange dulden: als im Laufe von etlichen Monaten gar nichts passierte, rebellierten sie.

ALEKSO
11.02.2011, 01:29
Вниз к реке!
На сцене современная комедия
Das Russland-Deutsche Theater Niederstetten gastiert am Samstag, 12. Februar, im "Spektrum" in Blaufelden. Um 20 Uhr kommt die Komodie "Runter zum Fluss" von Frank Pinkus zur Auffuhrung.
Im November 1993 kamen die ersten Schauspieler vom ehemaligen "Deutschen Theater Alma-Ata (Kasachstan)" nach Niederstetten, wo den Kunstlern im Amtshaus in Oberstetten ideale Ubungsmoglichkeiten geboten werden konnten. Als dann noch weitere Mitglieder des Ensembles nachfolgten, wurde wenig spater mit staatlicher Starthilfe das Gastspieltheater "Russland-Deutsches Theater Niederstetten" aus der Taufe gehoben.
Im Lauf der Jahre hat sich das inzwischen aus Maria und Peter Warkentin bestehende Ensemble mit Stucken der verschiedenartigsten Autoren, Literaturgattungen und Literaturepochen einen weit uber die Region hinausreichenden guten Ruf erworben und ist zum Markenzeichen geworden.
Bei "Runter zum Fluss" handelt es sich um eine Komodie mit hohem Wortwitz und pointenreichen Dialogen, welche die Lachmuskeln des Publikums strapazieren werden. In den Hauptrollen agieren Maria Warkentin und David Winkenstern, der fur diese Stuck eigens wieder an seine Niederstettener Wurzeln zuruckgekehrt ist. Die beiden Protagonisten Anke und Karsten lernen sich nach Irrungen und Wirrungen des Alltags- und Ehelebens auf einem Campingplatz in Sudfrankreich kennen und lieben. Alles konnte perfekt laufen. Doch bei den beiden handelt es sich um zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere. Da ist einerseits der biedere, ordnungsliebende und mit einem Schuss Selbstironie ausgestattete Standesbeamte Karsten und andererseits die temperamentvolle Busfahrerin Anke, die mit bestehenden Konventionen wenig am Hut hat und die so herrlich-verruckte Geschichten erzahlen kann. Die Besucher durfen sich auf einen unbeschwerten, unterhaltsamen Theaterabend freuen.
Info Karten gibt es im Burgermeisteramt Blaufelden, unter Telefon 0 79 53 / 8 84 11 und an der Abendkasse.
***********.blaufelden.de

ALEKSO
10.06.2011, 17:51
Осколки счастья и несчастья
Театральная трактовка интеграции
Autorentheater spielt Alina Bronskys „Scherbenpark“
Schauspiel: Debutroman „Scherbenpark“ der Darmstadterin Alina Bronsky bald als Film und jetzt schon auf der Buhne – Nach Berlin und Stuttgart nun in Frankfurt

FRANKFURT.
Nach dem Erfolg bei den Lesern macht Alina Bronskys Debutroman „Scherbenpark“ von 2008 bald im Film und jetzt schon auf der Buhne Karriere. Bettina Blumner soll das Buch verfilmen, und nach Auffuhrungen am Deutschen Theater Berlin und am Stuttgarter Theaterhaus ist der Stoff nun als freie Produktion in Frankfurt zu sehen. Das Frankfurter Autorentheater zeigt die Geschichte der traumatisierten Russlanddeutschen Sascha unter der Regie von Elisabeth Gabriel.
„Frankfurt“ steht auf dem roten Kapuzenpulli, den Daniela Fonda als Sascha tragt. Es konnte auch „Darmstadt“ draufstehen, denn die Autorin, die sich hinter einem Pseudonym verbirgt, kommt von hier – und das kann man im Roman auch erahnen. Auf der Buhne sind diese Spuren ebenso verwischt, wie das Ende verknappt ist. Ein pragmatischer Zugriff, denn das Starkste an der Vorlage ist der Sound der jugendlichen Ich-Erzahlerin, den die Autorin am Anfang setzt, gespickt mit prazisen Beobachtungen. Der Roman mundet auf halber Strecke in Kalkul, Kolportage und Klischee um erste Liebe, saufende Russen und tumbe Nazis. Die rund achtzigminutige Auffuhrung hingegen setzt kraftvoll ein und bleibt kernig bis zum Schluss.
Der Stiefvater hat Saschas Mutter und ihren Lebensgefahrten erschossen. Nun kummert sich die alteste Tochter zusammen mit einer matronenhaften Cousine des Morders um die beiden kleinen Geschwister. Die Aussicht, den Tater nach der Haft toten zu konnen, treibt Sascha an. Es ist eine Heldin der Adoleszenz, die zutiefst verstrickt ist im Elend ihres Milieus und zugleich hochbegabt herausragt. Besserwisserisch und neunmalklug ist die Einser-Gymnasiastin eine Erzahlerin, die sarkastisch Distanz schafft.
Auf der Buhne macht Daniela Fonda das Gegenteil, rei?t die Rolle ruppig an sich, gibt die zornige junge Frau mit korperlicher Wucht. „Ich hasse Manner“ steht auf ihrem T-Shirt, doch ihr Spiel zeigt, dass diese Parole im wahrsten Sinne eher Schutzbehauptung als Glaubensbekenntnis ist. Zu schnell verfallt Sascha der Schlafzimmerstimme ihres Gonners aus der Zeitungsredaktion, zu leichtherzig geht sie mit dessen lungenkrankem Sohn in die Kiste. Vom Mischpult aus ist Frederik Hanss in diesen Szenen mit Wort und Sound ihr Anspielpartner, und im Duett kriegen die beiden diese klapprige Dreiecksgeschichte erstaunlich locker in den Griff. Dem Roman mag der literarische Bogen fehlen, die Frankfurter Inszenierung aber zieht die wichtigsten Episoden mit beherztem Schwung durch.

Das Frankfurter Autorentheater zeigt „Scherbenpark“ von Freitag bis Sonntag (12.) um 20 Uhr in der Brotfabrik, Bachmannstra?e 2–4 (Tel.: 069-76752459).
ornis-press.de

ALEKSO
20.06.2011, 15:20
Вчера в Гельзенкирхине отделение Землячества провело мероприятие, посвященное 70-летию депортации немцев в СССР. Среди традиционного прочего в программе был спектакль Театра из Нидерштеттена - Мария и Петер Варкентин очаровали публику своим мастерством - показав на сцене постановку "Долгий путь назад" - весь путь колонистов в Россию и назад в Германию - они смогли передать атмосферу того времени, полной надежд и разочарований...
Публика была в восторге, многие были под впечатлением: а так и наши родители говорили на диалекте (в спектакле звучат поволжские и платт-дойче стихи, поговорки, песни и выражения...)
Других поразило, что с минимумом декораций (два планшета и два стула) можно передать представление о целой эпохе, о странах, через котроые вел путь переселения...
Одним словом, театр идет в народ и народ увидел в его творчестве свою судьбу..
Спасибо Марии и Петеру Варкентину за их творчество!!!

ALEKSO
01.08.2011, 03:09
Театр оставляет впечатления
У нас гости с Байконура, так называется нынче город Ленинск, в котором я когда-то служил в стройбате... Но речь не о далеком прошлом. Тогда и город по другому назывался, и дальше станции Тюра-Там никто без приглашения проехать или пройти не мог...
Мои гости мне рассказали, что были на спектакле Немецкого театра из Алма-Аты: молодые артисты, наушники, немецкий язык - одним словом море впечатлений... Театр в пути - "старые" актеры выехали в ФРГ, а новое поколение казахов, русских и немцев (гости предположили, что они тоже в театре есть) ищут своего зрителя не только в городах и аулах, но и там, где не ступала прежде "нога немецкого актера" - у подножия ракет, уносящих космонавтов ввысь..
А театр? Его высоты, возможно, позади... Но он живет, и это было радостно слышать... Тем более, мне о нем рассказывали с большим воодушевлением...

ALEKSO
08.10.2011, 19:08
В *лабиринте *интеграции
Лилия *Тетслау *– *сатира *и *юмор *в *жизни *и *на *сцене

Im *Integrationslabyrinth
*„Angela Merkel *und *ich, wir *haben *viel gemeinsam. *Wir *lieben beide *die *Natur, trotz *dessen, *was *sie *aus *uns *gemacht hat“. *Wenn *die *Frau, *die *das *sagt, solche *Lachsalven *verschie?t, tobt *das *Publikum und *die *Menge liegt *am *Boden vor *Lachen. *So *geschehen *am *Montag, *als *Kabarettistin *Lilia Tetslau *als *Gast der *„Interkulturellen *Woche“ im *Burgersaal *der *Sachsenhalle *ihr *Programm *„Deutsch... aber *immer *noch nicht *ganz“ *prasentierte *und *dabei *ein *wahres *Humorfeuerwerk *abbrennen *lie?.
Ausfuhrlich: ****.wa.de/nachrichten/hamm/stadt-hamm/integrationslabyrinth-1432534.html

ALEKSO
22.10.2011, 15:35
Как посоветовали, посмотрел с утра веселую сценку из репертуара Марии Альбрехт и Петера Варкентина и рекомендую "Зарядку" на целый день (тем более многие поедут закупаться в эту самую сеть магазинов и встретят пару таких бабушек - пообщайтесь на родном диалекте!):
Russland-Deutsches Theater Niederstatten – Maria Albrechtund Peter Warkentin: Mix Markt - Einfach anders ***********.youtube.com/watch?v=SL8EgdKBBg4&feature=related

ALEKSO
12.12.2011, 21:51
Le *Maillon, *Theater *der Stadt *Stra?burg, *bietet ein *zeitgenossisches *und internationales Buhnenkunstprogramm *mit *allen modernen *Sparten *wie Theater, *Tanz, *Zirkus und *Musik, *mit Schwerpunkt *auf *dem deutschsprachigen *Raum *an.
Mit *etwa *25 *Veranstaltungen *im *Jahr, *wendet sich *das *Maillon betont *auch *an das deutsche *Publikum jenseits *der *Grenze und *hat *schon zahlreiche *Kooperationsprojekte *mit Deutschland *initiiert.
Im *Rahmen unserer *Kooperation *mit dem *Kulturburo *Offenburg prasentieren *wir *vom 9. *bis *zum *11. *Februar ein *Theaterstuck, *das uber *die *Geschichte der *Russlanddeutschen *erzahlt:
BODENPROBE *KASACHSTAN der *Companie *Rimini Protokoll, aus *Berlin. (Stefan *Kaegi): "Bodenprobe Kasachstan *macht sich *auf *die Suche *nach *Ol. Funf *Performer *steigen uber *Leinwand-Bilder *zuruck in *die *beinahe *vergessene *kasachische Landschaft *und *begegnen ihren *fernen *Verwandten. Mit *dabei *sind ein *pensionierter *russlanddeutscher *Tanklastwagenfahrer und *leidenschaftlicher *Chorsanger; ein *ostdeutscher *Tiefbohringenieur, *der *auch *in Kasachstan *nach *Ol bohrte; *ein *junger Kasache, *der *in Deutschland *mit *Erdol und *Solarzellen *handelt, etc. *So *entsteht ein *Theaterabend *als Kasachstansimulation, *in *dem Menschen *in *russischer und *deutscher *Sprache die *Routen *der Steppe *besingen: *den Weg *des *Lebens, des *Erdols *und der *Macht." Dieses *Theaterstuck, *der die *Begegnung *zwischen Deutschen, *Russen *und Franzosen *ermoglicht, *wird auf *deutscher *und russischer *Sprache *gespielt.
Hier *haben *Sie *die Gelegenheit *eine *Video des *Stuckes *anzusehen: ***********.youtube.com/watch?v=-jjMKopLbFg
Julie *Uffmann,
Assistenz *Presse und *Offentlichkeitsarbeit *mit Deutschland
Le-Maillon, *Theater *der Stadt *Stra?burg

ALEKSO
12.03.2012, 00:38
В канун 250 летия начала массового переселения немцев в Россию (главным образом в Поволжье) многие самодеятельные театры наших земляков планируют театральные постановки на вышеозначенную тему. Меня уже спрашивали на счет сценариев. Много лет назад в репертуале Немецкого театра в Алма-Ате была драма Виктора Гейнца "На волне столетий". Текст я нашел и одолжил нашим артистам в г.Камен.
Есть ли у кото-то еще какие-то сценарии. Подскажите-помогите тем, кто хочет отетить знаменательную дату исторической постановкой....

ALEKSO
31.03.2012, 04:55
Russlanddeutsches *Kulturwochenende: *Uber Eigenheiten *zum *Miteinander
Ein *russlanddeutsches *Kulturwochenende *zwischen *Tradition und *Gegenwart
SCHWEINFURT
„Und *jetzt *streitet mal *miteinander, *aber richtig *aggressiv!“ *ruft Maria *Warkentin *den *Erwachsenen *zu, *die *mit *ihr *einen Kreis *bilden. *Das *ist *leichter gesagt *als *getan, durfen *doch *die *Teilnehmer *ihres Theaterworkshops *keine *Worte benutzen, *sondern *mussen ihre *geballte *Aggressivitat *in *ein *einmaliges Handeklatschen *legen. *Dabei gilt *es, *im *Gruppenrhythmus *zu *bleiben *und *kurz *vorher mit *dem *Fu? *aufzustampfen. *Da *gerat *mancher in *Verwirrung.
Maria *Warkentin *ist *Schauspielerin, *ausgebildet an *der *Theaterhochschule *Stschepkin *in *Moskau *und *heute *gemeinsam mit *ihrem *Mann Leiterin *des *Russland-Deutschen *Theaters *Niederstetten. *Die *charismatische *einstige „Verdiente *Schauspielerin *der *Republik *Kasachstan“ ist *auf *Einladung der *Landesgruppe *Bayern in *der *Landsmannschaft *der *Deutschen aus *Russland *in *Schweinfurt. *Im *Jugendgastehaus *hat *die *Ortsgruppe das *zweitagige *Seminar „In *der *Kultur zu *Hause“ *organisiert.

ALEKSO
31.03.2012, 04:56
2. Vorsitzender *Ewald *Oster kann *Chor- *beziehungsweise *Tanzleiter *und *Kulturreferenten *aus *ganz *Nord- und *Ostbayern *begru?en, einige *sind *sogar aus *Munchen *angereist.
Was *fur *Menschen beschaftigen *sich *an *einem *sonnigen Wochenende *mit *Themen wie *„Methoden *der *Popularisierung *der *kulturellen *Traditionen der *Russlanddeutschen“ *oder „Neue *Konzepte *der *kulturellen *Breitenarbeit“? *Peter *Aifeld, *Fachoberschuler *aus *Dittelbrunn, *zahlt zu *den *Jungeren. *Er *hat *eine *lesenswerte autobiografische *Studie *vor *historischem *Hintergrund uber *Russlanddeutsche *geschrieben. *Nicht *nur *als *Pressesprecher *der *Ortsgruppe *Schweinfurt engagiert *er *sich, sondern *auch *uber die *Jugendgruppe *„Indigo“.
Margarita *Afanasjew *hat *diese *Jugendgruppe *2008 *gegrundet. *Auf *die *Frage, ob *es *fur *die *russlanddeutschen *Rucksiedler *nicht *sinnvoller ware, *sich *in *bestehende *Vereine einzugliedern, *statt *neue Einheiten *zu *grunden, antwortet *sie *klar: Jedes *burgerliche *Engagement sei *begru?ens- *und *forderungswert. *Gerade interkulturelle *Arbeit *in *ihrer *Offenheit fur *alle *Nationalitaten *sei *eine *Bereicherung *fur *jede *Kommune und *trage *wesentlich zur *Integration *auslandischer *Mitburger *bei.

ALEKSO
31.03.2012, 04:56
3. Der *Publizist *und *Historiker *Robert Korn *hat *fur *sein *Referat mehrere *alte *Liedersammlungen *mitgebracht. *Er *selbst hat *ebenfalls *eine gro?e *Sammlung *veroffentlicht, *deren *erste *Auflage nach *wenigen *Wochen bereits *vergriffen *war. Ihm *liegt *am *Herzen, *das *ursprungliche *wolgadeutsche *Liedgut *in *seiner Originalgestalt *zu *bewahren. Deren *Tradierung *war *als *antisowjetische *Propaganda *verschrien. *Heute, so *eine *Teilnehmerin, *pflegen *viele *Russlanddeutsche *dieses *alte *Liedgut gerne, *gerade *weil es *ihnen *60 *Jahre *lang verboten *war. *Bei *den *Deutschen hingegen *sei *das *Singen *von *deutschen *Liedern mitunter *verpont *und *werde *als *altmodisch *angesehen.
Waldemar *Eisenbraun, *der *Landesvorsitzende *der *Landsmannschaft, *bringt alle *durch *ein *Statement *zum *Nachdenken: *Vor *mehr *als *20 *Jahren ist *er *als *16-Jahriger *nach Unterfranken *gekommen *und *wollte *sich das *Wertesystem *der *Deutschen *zu *eigen *machen. Vom *deutschen *Kulturgut habe *er *jedoch wenig *mitbekommen. *Rundfunk, Fernsehen *und *Umfeld boten *es *ihm *einfach *nicht. „Wie“, *so *Eisenbraun, „soll *man *sich als *Zuwanderer *in *einer *Gesellschaft *orientieren, *die *ihre eigene *kulturelle *Identitat nicht *offen *zur *Schau *stellt?“ Rapidem *Werteverfall *gelte es, *ernsthafte *Auseinandersetzung *mit *dem *eigenen Bewusstsein *entgegenzusetzen.

ALEKSO
31.03.2012, 04:57
4. Ganz *praktisch, *dabei ein *wenig *sentimental und *nostalgisch *geht es *dann *im *Workshop *von *Olga *Baluyev zu. *Die *Schweinfurterin, *die *im *Friederike-Schafer-Heim *unter anderem *musikpadagogische *Aufgaben wahrnimmt, *leitet *den *russlanddeutschen *Schweinfurter *Chor *„Harmonie“. *Heute arbeitet *sie *mit *den *Teilnehmern am *alten *Liedgut, begleitet *von *Klavier und *Keyboard.
Ein *paar *Raume weiter *studiert *eine Arbeitsgruppe, *darunter *vor *allem *jungere Frauen *in *Tanzschlappchen *und *Trainingskleidung, *eine anspruchsvolle *Walzerchoreografie *ein. Auch *das *gehort zum *Wochenendthema: *„Tanztraditionen *der *Russlanddeutschen, *Ursprung in *Deutschland *und *Einfluss *der *Moderne“. *Fachleute hierfur *sind *die *Tanzleiter *Nadja und *Waldemar *Fuchs aus *Schlusselfeld-Aschbach. *Manche Teilnehmer *haben *schon mehrere *Workshops *bei *ihnen *besucht; alle *wirken *geschult, sportlich *und *anmutig zugleich.

ALEKSO
31.03.2012, 04:57
5. Dieses *Wochenende *soll einen *kleinen *Beitrag dazu *leisten, *Geschichte und *Identitat *der *Russlanddeutschen *wieder aufleben *zu *lassen. Nicht *separatistisch *sei *das *zu *verstehen, *so *Landesvorsitzender *Eisenbraun, sondern *als *Demonstration *der *Zusammengehorigkeit *von *Menschengruppen *durch das *Herausarbeiten *von *Eigenheiten.
Vielfaltig *ist *das *Angebot, *gro? die *Begeisterung, *zu *kurz *das *Wochenende. *Die *vielen *Anregungen werden *in *den *Ortsgruppen *weitergegeben *werden. *Die *Teilnehmer des *Theaterworkshops *konnen jetzt *ubrigens *weit mehr *als *nur *die *geforderte Emotion *uberzeugend *klatschen. „Bravo!“, *ruft *Maria Warkentin, *und *strahlt.
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